Handelsunsicherheiten bedrohen weiterhin Weltwirtschaft

15.08.2019

Die Tatsache, dass höhere Zölle auf chinesische Waren, seit dem letzten Jahr, für den US-amerikanischen Plan zur Verringerung des Handelsbilanzdefizits nicht aufgingen, sollte ausreichen, um die politischen Entscheidungsträger zu veranlassen, ihre Strategie zu überdenken.

 

Wenn die Handelsbeziehungen zwischen China und den USA weiter verschlechtern, könnte das globale Wachstum in eine Rezession abrutschen und jeden zu einem Verlierer machen.

 

Als damals die Streitigkeiten zwischen China und den USA begannen, hatten nur wenige mit dem Ausmaß und dem Umfang der daraus resultierenden Handelsspannungen gerechnet.

 

Inmitten der zahlreichen Wendungen, wurden die Gesprächsrunden oft mit Rückschlägen behaftet: Jedes Mal, wenn die beiden Länder irgendwohin zu gelangen schienen, unternahmen die USA einen unerwarteten Schritt, um jeglichen Fortschritt zu verhindern.

 

Während die beiden Länder nach wie vor versuchen, mittels Telefonaten, eine Lösung zwischen den Verhandlungsführern zu finden, drohen die Unsicherheiten, die durch die langwierigen Reibereien entstanden sind, an den Finanzmärkten zu rütteln, die Geschäftsstimmung zu beeinträchtigen und die globalen Lieferketten zu stören.

 

FALSCHER WEG, DEN HANDEL AUSZUGLEICHEN

 

Die Tatsache, dass höhere Zölle auf chinesische Waren seit dem letzten Jahr für den US-amerikanischen Plan zur Verringerung des Handelsdefizits unvorteilhaft waren, sollte ausreichen, um die politischen Entscheidungsträger zu veranlassen, ihre Strategie zu überdenken.

 

Offizielle Daten zeigen, dass Chinas Handelsüberschuss mit den USA in den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 1,15 Billionen Yuan (146 Milliarden Euro) betrug, was einer Steigerung von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

 

Die Tariferhöhungen, die niemandem nützen, schaden jedem Glied in der Lieferkette.

 

Spielzeug, das von Guangsheng Metal & Plastic Products Co. in der südchinesischen Provinz Guangdong hergestellt wird, steht auf der neuen Liste der Waren, die für die zusätzliche Zölle gelten.

 

Zhai Suoling, Vorsitzender des Unternehmens, sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua, dass sein Unternehmen einen Teil der zusätzlichen Kosten teilen könne. „Egal ob wir, oder die US-amerikanischen Importeure die Zölle zahlen, die Kosten werden letzten Endes an die Verbraucher weitergegeben“.

 

Trotz der Handelsspannungen stiegen Chinas Exporte von vor einem Jahr um 10,3 Prozent auf 1,53 Billionen Yuan (191 Milliarden Euro) im Juli, getrieben von der stetigen Nachfrage aus der Europäischen Union, Südostasien und den Ländern des Belt and Road.

 

Wenn US-Käufer gezwungen sind, sich an andere Orte wie Südostasien zu wenden, werden die Kosten steigen, da es laut Zhai Zeit brauche, die Lieferkette wieder aufzubauen.

 

WEITREICHENDE AUSWIRKUNGEN

 

Es ist allgemein bekannt, dass die Handelsbrüche zwischen den Vereinigten Staaten und China, deren gemeinsame Beiträge 2018 mehr als die Hälfte des globalen Wirtschaftswachstums ausmachten, durch die Ausdehnung der Lieferketten verstärkt und schließlich Kollateralschäden auf unvorhersehbare Weise verursachen werden. Die Weltwirtschaft wird die Kosten tragen.

 

Wang Tao, ein Ökonom von UBS, stellte in einem Forschungsbericht fest, dass der Handelskrieg einer der wenigen Hauptgründe für die merkliche Verschlechterung der Geschäftsstimmung im vergangenen Jahr gewesen sei.

 

UBS Evidence Lab CFO-Umfragen ergaben, dass Unternehmen aufgrund des Handelskrieges und der Unsicherheiten, ihre Investitionen gekürzt oder zurückgehalten haben, obwohl die tatsächlichen Auswirkungen schwer zu beziffern seien.

 

Aber anstatt vom falschen Weg abzuweichen, haben die USA China als "Währungsmanipulator" bezeichnet und das Schlachtfeld auf den Devisenmarkt und darüber hinaus ausgedehnt.

 

Trotz der wilden Schwankungen an den Finanzmärkten und der Auswirkungen auf die Lieferketten, scheint sich die Weltwirtschaft bislang zu halten. Analysten warnen jedoch, dass die Unsicherheiten aufgrund der launischen US-Maßnahmen mit der Zeit das Wachstum durchdringen und abschwächen werden.

 

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft in diesem Jahr dreimal gesenkt, zuletzt im Juli von 3,3 Prozent auf 3,2 Prozent.


Der erfahrene Investmentbanker Ronald Wan sagte: „Wenn die Handelsbeziehungen zwischen China und den USA sich weiter verschlechtern, könnte das globale Wachstum in eine Rezession abrutschen und jeder wird dann als Verlierer hervorgehen.“


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: People.cn

Schlagworte: Tatsache,Zölle,China,USA