Ne Zha – Animationserfolg aus China

15.08.2019
Das Besondere an dieser Verfilmung ist die Darstellung von Ne Zha. Dunkle Augenringe und ein diabolisches Lächeln mögen einige Kinogänger überrascht haben, da sie Ne Zha aus früheren Verfilmungen noch als strahlenden Helden in Erinnerung haben. Doch Regisseur Jiaozi wollte einen neuen Weg einschlagen. Die Geschichte von Ne Zha handelt für ihn von dem Kampf gegen Vorurteile und davon, sein eigenes Schicksal zu bestimmen. Der Junge wird nun eben als Dämon geboren, der von seiner Umwelt isoliert ist, darum sollte sich dieses Thema des Films auch in der Darstellung niederschlagen. Regisseur Jiaozi sieht diese Darstellung auch als Herausforderung für die Kinogänger an, sich mit ihren Vorurteilen auseinanderzusetzen.

 

Ein bisschen biographisch ist dieser Ansatz auch. Jiaozi, der nicht nur Regie führte, sondern auch am Drehbuch beteiligt war, hat einen ähnlichen Lebensweg eingeschlagen. Er studierte Medizin, doch sein Traum war es, Animationsfilme zu drehen. Er brach sein Studium ab, ging das Risiko ein und sperrte sich für dreieinhalb Jahre in seinem Kinderzimmer ein, um einen Animationsfilm zu produzieren. Jiazo verglich dieses Leben mit jenem auf einer Raumstation. Die Möglichkeiten waren eingeschränkt und er lebte von der schmalen Rente seiner Mutter. Doch der Erfolg seines ersten Kurzfilms trug Früchte und er war in der Lage, ein Studio zu gründen.

 

Mit einem kumulativen Umsatz von 3.533 Milliarden ist der Film nach fast drei Wochen zum erfolgreichsten chinesischen Animationsfilm auf dem chinesischen Festland geworden und löste damit den bisherigen Spitzenreiter „Monkey King: Hero is Back" ab.


In den deutschen Kinos ist „Ne Zha" momentan leider nicht anzutreffen. Der Regisseur räumte ein, bei der Produktion primär an den chinesischen Markt gedacht zu haben. Doch mit steigendem Interesse aus dem Ausland ist eine internationale Version mit englischem Untertitel nicht ausgeschlossen. Jiaozi erklärte, dass der Film zwar den Fokus auf das einstige China und seine Legenden legt, doch die Charaktere seien universell zugänglich und ihre Motivationen könne jeder nachvollzieren.


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Quelle: CRI

Schlagworte: Cartoon,Ne Zha,Mythos,Verfilmung