Besorgnis

Hongkonger Pädagogen verurteilen Ausnutzung von Schülern durch Demonstranten

24.08.2019

Mitglieder der Kampagne “Defend Hong Kong” protestieren gegen die Forderung der Hongkonger Union Professioneller Lehrer nach einem Streik im Büro der Lehrergewerkschaft in Hongkong (Foto vom Mittwoch). 

 

Die Pädagogen in Hongkong zeigten sich am Donnerstag besorgt über die Teilnahme von Schülern der Sekundarstufe an politischen Versammlungen und warnten, dass dies ein besorgniserregendes Zeichen für diese Jugendlichen im Hinblick auf die Entwicklung ihres Sinns für Werte sei.


Ihre Äußerungen folgten auf die Versammlung Hunderter Schüler weiterführender Schulen mit einigen Lehrern und Eltern am Edinburgh Place in Central am Victoria Harbour zu Protesten gegen das jetzt zurückgestellte Gesetz zur Änderung des Auslieferungsgesetzes. Einige der Teilnehmer der Versammlung hielten Schilder, die zur Teilnahme an Streiks aufriefen, die die Demonstranten ab dem 2. September, dem ersten Tag des akademischen Jahres 2019/20, jeden Montag planen.

 

Ho Hon-kuen, Direktor des Elegantia College, einer örtlichen weiterführenden Schule, bezeichnete die Versammlung als einseitige Veranstaltung anstelle einer Diskussion mit unterschiedlichen Ansichten. Eine der Forderungen der Demonstranten in diesem Sommer in der Sonderverwaltungszone – die Freilassung aller bei Protesten festgenommenen Gesetzesbrecher durch die Regierung – sei „sehr gefährlich" und widerspreche dem langjährigen Grundwert der Stadt, der Rechtsstaatlichkeit. Ho warnte davor, dass solche Kundgebungen den Schülern der Sekundarstufe, die die Zukunft der Stadt sind, bei der Entwicklung ihres Wertesystems und ihrer Fähigkeit zum umfassenden und differenzierten Denken schaden.

 

Ho, der auch Vorsitzender von Education Convergence, einer führenden Vereinigung lokaler Pädagogen, ist, sagte, es sei unvernünftig, einen Boykott auf der Grundlage einer politischen Haltung an weiterführenden Schulen zu veranstalten. Niemand im weiterführenden Schulsystem, weder Schüler, Lehrer noch Schulbeamte, sollte in politische Auseinandersetzungen verwickelt werden. Er hoffe, dass die Organisatoren angesichts des akademischen Drucks auf Schüler und Lehrer ein gewisses Verständnis zeigen würden.

 

Wong Kwan-yu, Präsident der Hongkonger Pädagogenvereinigung, sagte, dass Schüler der Sekundarstufe nicht an politischen Aktivitäten beteiligt sein sollten, da diese Jugendlichen nicht reif genug seien, um komplizierte politische Fragen zu behandeln und zu verstehen. Wong warnte, dass ihre Teilnahme an der Versammlung am Donnerstagnachmittag ein Warnsignal für den Bildungssektor und ihre Eltern sei. Diese Schüler könnten leicht aufgehetzt werden, sagte Wong. Friedliche Versammlungen und Streiks seien normalerweise der erste Schritt regierungsfeindlicher Demonstranten, um unreife, beeinflussbare Schüler zu weiteren Schritten zu bewegen, warnte er. An weiterführenden Schulen gebe es jedoch einige gängige Praktiken, um Schüler zu maßregeln, die nicht im Unterricht sind. Eltern müssten einen Antrag stellen, wenn ihre Kinder nicht in die Schule gehen können, und die Schule prüft, ob die Abwesenheit begründet ist.

 

Am Dienstag wiederholte der Bildungsminister Kevin Yeung Yun-hung, dass das Bildungsbüro gegen jede Form von Streik sei. Niemand dürfe die Schule als Ort nutzen, um politische Forderungen zu äußern oder unschuldige, minderjährige Schüler in eine politische Spirale zu ziehen und sie als Mittel zu nutzen, um die Dynamik und den Druck gegen die Regierung zu erhöhen, sagte Yueng.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Hongkong,Pädagogen,Schüler,Demonstranten