Staatsrat

Chinas Vision als großer Sportnation

03.09.2019

Durch die Reform von Schlüsselveranstaltungen und die Förderung einer Fitnessbewegung bekennt sich China zur Entwicklung einer ausgeglichenen körperlichen Ertüchtigung, die dazu dienen soll, das Land bis zum Jahr 2050 zu einer großen Sportnation zu machen.

 


Diese Ziele werden in einem vom Staatsrat am Montag veröffentlichten Plan unter der Überschrift "Richtlinien zum Aufbau einer führenden Sportmacht" formuliert. Das Papier soll die allgemeine Entwicklung des Sports in fünf Bereichen fördern: Breitensport, Sportwettkämpfe, Sportindustrie, internationaler Kultur- und Sportaustausch.

 

Erreicht werden sollen diese Ziele durch Maßnahmen zur Förderung und finanziellen Ausstattung von Sportanlagen und Fitnesseinrichtungen in drei Stufen bis zum Jahr 2050.

 

Die Richtlinien sind der jüngste einer Reihe von Plänen der Zentralregierung zur Förderung der Entwicklung des Breitensports und des Wintersports. Auch die Reform des organisierten Sports und die Entstehung einer Fitnessbewegung sind ein Anliegen der Regierung.

 

Als eine der Prioritäten enthielten die Richtlinien den Plan eines nationalen Fussballprogramms, als dessen Grundlage die Nachwuchsförderung erkannt würde, sagte Li Jianming, stellvertretender Direktor der Allgemeinen Sportverwaltung.

 

Auf einer Pressekonferenz am Montag sagte Li, dass "Sportliche Großereignisse wie beispielsweise Fußball nicht nur die Aufmerksamkeit des Publikums, sondern auch der politischen Führerschaft genießen. Um das Land zu einer Sportnation aufzubauen, haben wir den Rang derartiger Sportereignisse zu erhöhen."

 

Als Ausdruck des Willens zur Veränderung und Vereinfachung der Verwaltung zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des nationalen Fußballprogramms hat der Chinesische Fußballbund (CFA) im letzten Monat seine Führungsetage umstrukturiert: an die Stelle von Staatsbeamten sind professionelle Manager und ehemalige aktive Spieler gerückt.

 

Der neue CFA hat ein Pilotprojekt zur Anwerbung von Sportlern aus dem Ausland gestartet, die nach Annahme der chinesischen Staatsbürgerschaft bei den asiatischen  Qualifikationsspielen für die Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Qatar für China spielen sollen.

 

Das Erscheinen des in Brasilien geborenen Stürmers Elkeson, der für den heimischen Klub Guangzhou Evergrande spielt, auf der Liste der für die Nationalmannschaft unter Leitung des italienischen Trainers Marcello Lippi spielenden Sportler hat eine hitzige Debatte unter Fans und Experten ausgelöst, wie es sie so in China zuvor noch nicht gegeben hat.

 

Li hob jedoch hervor, dass der Einsatz eingebürgerter Fußballer nur als Ergänzung durchgreifender Maßnahmen zur Professionalisierung der heimischen Liga gedacht ist. Im Vordergrund solle die Jugendarbeit zum Aufbau eines nachhaltigen Talentpools stehen.

 

China hat sich bislang nur einmal für die Teilnahme an einer Fußballweltmeisterschaft qualifiziert. Dies war 2002 in Japan und Südkorea. Bei der Weltmeisterschaft in Doha 2022 möchte China mit von der Partie sein und in naher Zukunft selbst zum Austragungsort des FIFA-Wettbewerbs werden.

 

"Gastgeber der Weltmeisterschaft zu sein und eines Tages selbst zum Weltmeister zu werden, ist ein Wunsch, der ganz auf der Linie des neuen Plans zur Entwicklung des Sports liegt," so Li.

 

In Anbetracht der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo und der Winterspiele 2022 in Beijing rief Li Regierungsstellen zum Ausschöpfen aller Ressourcen auf, darunter auch die Förderung des privaten Sektors, um die Nationalmannschaften optimal auf die Sportereignisse vorzubereiten und in der Öffentlichkeit das Interesse und die Begeisterung auch an eigener sportlicher Betätigung zu erhöhen.

 

Die Richtlinien sehen unter anderem vor, dass die Bürger einen erleichterten Zugang zu staatlich geförderten Sporteinrichtungen erlangen sollen. Das Angebot an sportlichen Trainingsmöglichkeiten und Dienstleistungen soll auf allen Ebenen verbessert werden.

 

Bis zum Jahr 2035 sollen 45 Prozent der Bevölkerung dazu angeregt werden, sich in mittlerer Intensität dreimal in der Woche sportlich zu betätigen. Im vergangenen Jahr erfüllten lediglich 33,9 Prozent der Bevölkerung dieses Kriterium.

 

Der Plan sieht zudem die Entwicklung einer leistungsfähigen Sportindustrie vor, die Herstellung und Verkauf von Sportgeräten, sportliche Dienstleistungen und touristische Aktivitäten mit Sportbezug anbietet und bis zum Jahr 2050 zu einem wichtigen Pfeiler des Wirtschaftswachstums werden soll.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Reform,Sport,Staatsrat