Chinas Radioteleskop FAST entdeckt erstmals „mysteriösen Radioblitz"
Das Foto vom 27. August 2019 zeigt Chinas Radioteleskop FAST in der südwestchinesischen Provinz Guizhou.
Laut Science and Technology Daily hat Chinas Radioteleskop FAST erstmals einen sich wiederholenden Fast Radio Burst (FRB) – einen schnellen Radioblitz aus dem Weltraum – erkannt. Wissenschaftler des FAST-Projekts von den Nationalen Astronomischen Observatorien Chinas, die Teil der Chinesischen Akademie der Wissenschaften sind, haben die Neuigkeiten am Mittwoch bekannt gegeben. Der FRB entstand rund drei Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Interferenzfaktoren wie Flugzeuge und Satelliten wurden beseitigt und eine Kreuzvalidierung wird durchgeführt, sagten die Wissenschaftler.
FRB sind ein heißes Thema in der Astronomie. Erst 2007 wurde der erste FRB von Menschen entdeckt. Bisher wurden international weniger als 100 FRB nachgewiesen. Es gibt derzeit noch keine zusammenhängende Erklärung für den Ursprung von FRB in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft. FRB tauchen meist nur einmal auf, was es sehr schwierig macht, sie nachzuverfolgen. Der FRB, der vom Echtzeit-Erkennungsterminal des FAST erkannt wurde, sei jedoch bereits zuvor beobachtet worden, sagte Zhang Xinxin, Ingenieurin beim NAOC. Bekannt als FRB121102, wurde er erstmals im Jahr 2012 entdeckt, und im Jahr 2015 wurde festgestellt, dass er nochmal auftauchte. Die Analyse der Daten ergaben später, dass die Quelle des Signals von einer drei Milliarden Lichtjahre entfernten Zwerggalaxie stammt. Der erste Impuls des FRB121102 wurde am 30. August vom FAST erkannt. Danach zeichnete das Teleskop im Laufe der Tage Dutzende von Impulsen des FRB auf. Alleine am 3. September wurden mehr als 20 Impulse festgestellt.
Die Anzahl der bisher entdeckten rätselhaften Blitze sei zu gering, um Rückschlüsse zu ziehen, sagte Zhang. FAST, das weltweit größte Radioteleskop mit einer einzigen Schüssel, habe einen gewissen Vorteil bei der Erkennung wiederholter FRB, weil der 19-Strahl-Empfänger, der im FAST installiert ist und Frequenzbereiche von 1,05 bis 1,45 GHz abdeckt, sehr empfindlich gegenüber Radiosignalen sei, so Zhang. Die Wissenschaftler des FAST-Projekts werden die Debugging-Beobachtungsmissionen des Teleskops anpassen, um Nachbeobachtungen von FRB121102 durchzuführen, da dieser derzeit in einer Phase der Aktivität sei, sagte Zhang. Man hoffe, dass andere Teleskopeinrichtungen auf der ganzen Welt ebenfalls Beobachtungen durchführen werden. Weitere Proben dürften zur Erforschung des Ursprungs und des physikalischen Mechanismus der FRB beitragen, sagte sie.