Frankreichs Ex-Premier: „Ich bin Zeuge der beachtlichen Entwicklung Chinas“
Der frühere französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin, eine der führenden Persönlichkeiten unter den mit China vertrauten und befreundeten französischen Politikern, hat die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich gefördert.
„Ich bin Zeuge der beachtlichen Entwicklung Chinas“, sagte Raffarin kürzlich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua. „Ich habe gesehen, wie China stolz auf sich wurde.“ Eigenen Angaben zufolge hätten Raffarins häufige Reisen nach China seit dem Jahr 1970 ihm diesen Einblick in den Fortschritt des Landes ermöglicht.
Er erinnere sich daran, dass er in der Vergangenheit Familien kennengelernt hatte, die mit vier bis fünf Personen, manchmal mehr, in einem Raum lebten. „Heutzutage gibt es überall modernen Wohnkomfort“, so der ehemalige Spitzenpolitiker. „Sie spüren eine große Veränderung - Menschen, insbesondere junge Menschen, sehen zuversichtlich aus.“
„Ich denke, Innovation ist der Schlüssel für die Zukunft in China und in diesem Spiel für morgen scheint die chinesische Jugend gut gerüstet zu sein“, sagte er.
Am 17. September erhielt Raffarin zusammen mit fünf anderen Ausländern die Chinesische Freundschaftsmedaille für seine großartigen Beiträge zum bilateralen Verhältnis.
Der frühere französische Spitzenpolitiker betont sein Vertrauensverhältnis zum chinesischen Volk. „Ich verstehe sie und meine Verbindung ist sehr emotional“, hebt Raffarin hervor.
China gehe seinen eigenen Weg und er könne feststellen, dass der globale Einfluss der Volksrepublik in den letzten 70 Jahren erheblich zugenommen habe. Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sei China mit seinen Produkten und seiner Kultur, die auf der ganzen Welt präsent sind, in der Lage, viele Menschen in vielen Ländern zu beeinflussen. So sei das chinesische Neujahrsfest beispielsweise auch in Frankreich ein „nationales Ereignis“.
Außerdem habe China in so wichtigen internationalen Institutionen wie den Vereinten Nationen und dem Internationalen Währungsfonds Positionen mit großer Verantwortung erhalten, was den wachsenden Einfluss des Landes „beim weltweiten Multilateralismus“ unter Beweis stelle.
Während sich die internationale Gemeinschaft von der Rückkehr des hauptsächlich von den Vereinigten Staaten geförderten Unilateralismus beunruhigt zeige, „beteiligt sich China an der Mobilisierung für eine Erneuerung des Multilateralismus“.
„Es scheint mir, dass die chinesische Diplomatie von einem Glauben inspiriert ist, der tief in der chinesischen Kultur verwurzelt ist - Kooperation ist besser als Spannungen“, so Raffarin.
Der ehemalige französische Politiker lobte auch Chinas „globale Rolle im Kampf gegen die Umweltbelastung, da das Land dem Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet ist“.