Museumsführerin über den Wandel der Zeit Exklusiv
Zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China gibt es im Jingxi Wulituo Volksbrauch-Museum eine Sonderausstellung „Mein Vaterland und ich“, die die Veränderungen in den Bereichen Bekleidung, Essen, Wohnhen und Fortbewegung seit der Republiksgründung aufzeigt.
Die heute 64 Jahre alte Cui Li arbeitet seit fünf Jahren im Jingxi Wulituo Volksbrauch-Museum als Museumsführerin. Sie hat ihr Leben lang im Bezirk Shijingshan gelebt und gearbeitet, hat die Entwicklung dieses Stadtteils mit eigenen Augen bezeugt und spricht liebkosend vom Museum als „Anwesen der Familie Wang“. Das Jingxi Wulituo Volksbrauch-Museum umfasst sieben traditionelle, von Zimmern umringte Höfe, sogenanntes Hofhaus, und diente einst als Residenz der Familie Wang. Es wurde abgerissen und neu gebaut und 2014 vollständig restauriert.
Museumsführerin Cui Li stellt Ausstellungsstücke vor.
Trotz des hitzigen Wetters verströmt das Haus mit ihrem schatten-spendenden Grün und duftenden Blumen ein elegantes Flair. Die sorgfältig eingerichteten Zimmer und Höfe stellen alte Stücke wie Kindheitsspielzeuge oder Tischchen für das gemauerte Ofenbett Kang zur Schau. Jedes für sich erzählt ein Stück Geschichte und weckt nostlagische Erinnerungen bei den Museumsbesuchern. Cui Li erzählt, dass diese Sonderausstellung sehr lebensnah ist und die meisten Ausstellungsstücke aus privaten Spenden stammen, nur ein kleiner Teil sei eingekauft worden. „Das Leben ist besser geworden, die Leute brauchen die alten Sachen nicht mehr und haben sie uns gespendet.“ Sie findet die Spenden ans Museum höchst bedeutsam. Die Älteren finden hier Resonanz mit ihrer Vergangenheit, die Jüngeren lernen mehr über die Entwicklungsgeschichte ihres Landes, die Sachen erfüllen gewissermaßen einen pädagogischen Zweck. „Ich habe einen Feuerstein und einen handgestrickten Pullover gespendet, da steckt kiloweise Garn darin. Jetzt kann sich die Kleidung käuflich erwerben, es sind vielfätige Stile verfügbar und die Qualität ist auch gut, kaum jemand legt noch selbst Hand an“, erklärt sie auf den Pullover zeigend.
„Unser Land hat sich tiefgehend verändert, ich bin mehr als zufrieden mit dem heutigen Leben“, sagt Cui Li aufgeregt und erzählt stolz ihre eigene Geschichte: „Wir waren früher Bauern. Jetzt wohnen wir im Apartment und führen ein ansehliches Leben, das haben wir uns nicht träumen lassen. Ich bin unserem Land sehr dankbar.“
Seit der Eröffnung des Jingxi Wulituo Volksbrauch-Museums reisen jährlich über zehn tausend Besucher an. Seit Beginn der Sonderausstellung im August wurden über tausend Gäste begrüßt, darunter Kulturfreunde aus Frankreich, Japan und weiteren Ländern.