Die Urteile gegen Anführer der katalanischen Separatistenbewegungen haben in Spanien für Unruhe gesorgt. Tausende Menschen protestierten am Flughafen El Prat in Barcelona gegen die Entscheidung. Mehr als einhundert Flüge wurden storniert.

Demonstranten halten bei einem Protest nach dem Urteil über das verbotene Unabhängigkeitsreferendum in Barcelona am 14. Oktober ihre Telefone in die Höhe.

Tausende Demonstranten haben am Flughafen Barcelona-El Prat protestiert, nachdem der spanische Oberste Gerichtshof am Montag Haftstrafen zwischen neun und dreizehn Jahren gegen sieben ehemalige Mitglieder der katalanischen Regionalregierung für ihre Rolle im Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017 verhängt hatte. Das Referendum wurde vom spanischen Verfassungsgericht für illegal erklärt.

Die spanischen Flughäfen und die Flugsicherung (AENA) bestätigten am Montag, dass am Flughafen Barcelona 108 Flüge aufgrund der Proteste abgesagt werden mussten.

Die U-Bahn- und Zuglinien zum Flughafen wurden ebenfalls gesperrt, die Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Barcelona und der Stadt Girona in Nordostspanien sowie die Straßen, die die Stadt mit dem Flughafen verbinden, wurden von Demonstranten blockiert. Auch die Hauptstraßen waren unterbrochen. Tausende Demonstranten versammelten sich am Montagabend auf dem zentralen Plaza de Catalonia und der Plaza Sant Jaume, um gegen die Urteile zu protestieren.

Nach Angaben der Rettungsdienste wurden 56 Menschen bei Zusammenstößen mit der Polizei verletzt, zehn Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert.

Das Referendum im Nordosten Spaniens, das die Unabhängigkeit Kataloniens anstrebte, war getragen von einer sozialen und politischen Bewegung. Die spanische Regierung und das Verfassungsgericht bezeichneten deren Forderungen als illegal.