Verknappung von Schweinefleisch treibt Inflation – Aber Linderung in Sicht

11.11.2019

Nach Auffassung von Analysten kann der Mangel an Schweinefleisch in den nächsten Monaten zu einem Anstieg der Verbraucherpreise führen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass diese Teuerung auch andere Konsumgüter erfassen wird oder die Politik der Stabilisierung des Wachstums in Frage stellt.


Kunden vor einer Verkaufsstelle für Schweinefleisch in einem Supermarkt in Hangzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang am 9. November.


Der Konsumentenpreisindex (CPI) – ein wichtiger Gradmesser für Inflation -, könnte ab dem zweiten Quartal oder dem zweiten Halbjahr 2020 fallen, nachdem er im Oktober um 3,8 Prozent im Jahresvergleich angestiegen und damit den höchsten Anstieg in diesem Jahr zu verzeichnen gehabt hat. Im Vormonat hatte der Anstieg lediglich drei Prozent betragen.


Shen Yun vom Staatlichen Amt für Statistik sagte am Samstag, dass nahezu zwei Drittel des letztmonatigen Preisanstiegs auf das Konto erhöhter Preise für Schweinefleisch gehe, das um 101,3 Prozent teurer als im Vorjahreszeitraum war.


Die Kerninflation, bei der Lebensmittel- und Energiekosten nicht berücksichtigt werden, weshalb sie ein deutlicheres Bild der Angebots- und Nachfragelage einer Volkswirtschaft liefern, lag im Oktober bei 1,5 Prozent und entsprach daher der Rate vom Monat September.


Yang Yewei, Leiter der Abteilung für Makroökonomie der Southwest Securities in Chongqing, sagt, dass die Inflation der Konsumerpreise weiterhin vom Preis für Schweinefleisch getrieben werde, während die Inflation bei Nichtlebensmitteln maßvoll, und die Nachfrage in der Realwirtschaft gedämpft sei.


Der Preisanstieg bei Schweinefleisch, der zum Teil die Folge der Afrikanischen Schweinepest sei, habe eine sehr begrenzte inflationäre Entwicklung auf andere Güter zur Folge gehabt, weil der Preisanstieg vor dem Hintergrund einer verminderten Nachfrage zu Lasten anderer Ausgaben ginge, so Yang.


„Es kann sein, dass der CPI in den nächsten Monaten weiterhin allein durch den Preis für Schweinefleisch getrieben wird, dann wird es nicht notwendig sein, zu finanzpolitischen Instrumenten zu greifen.“ Yang geht davon aus, dass die Stabilität des Wirtschaftswachstums Priorität genießt.


Die Konsumentenpreise könnten im Januar, kurz vor dem Frühlingsfest, einen neuen Höhepunkt erreichen, weil dann die Nachfrage nach Schweinefleisch wachse, meint Hua Changchun, Chefsvolkswirt bei Guotai Jun´an Securities.


Im zweiten Quartal könnte der Druck auf den Preis von Schweinefleisch nachlassen, weshalb es dann an der Zeit wäre, wachstumsstabilisierende Maßnahmen einzuleiten, die darauf abzielten, Entstehungskosten für Hersteller zu senken, sagte Hua auf der Jahreskonferenz der China International Finance Society am Freitag.


China hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Produktion von Schweinefleisch zu stabilisieren und dem Import zu erhöhen. Das Handelsministerium sagte am Mittwoch, dass der Großhandelspreis für Schweinefleisch im landesweiten Durchschnitt in der ersten Novemberwoche bei 53,20 Yuan (7,50 US-Dollar) gelegen sei. Die wöchentliche Preissteigerung sei um 8,9 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent gesunken.


Im Monatsvergleich lag der CPI im Oktober wie im September um 0,9 Prozent höher, auch hier war die Preisentwicklung auf dem Fleischmarkt bestimmend.


Der Konsumentenpreisindex, der Großhandelspreise widerspiegelt, sank im Oktober um 1,6 Prozent im Jahresvergleich, lag aber um 0,1 Prozent höher als im Vormonat. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Schweinefleisch,Inflation,Konsumgüter