Text und Bilder von Jeffrey Möller, Beijing

Die erste Aufregung rund um die Neueröffnung ist verflogen, an Chinas neuem Hauptstadtflughafen Beijing-Daxing hat der Normalbetrieb begonnen. Modernste Dienstleistungen und beeindruckende Architektur machen den Flughafen bereits zum Teil des Reiseerlebnisses.

Der neue Luftverkehrsknotenpunkt wurde am 25. September eröffnet – nach gerade einmal vier Jahren Bauzeit. Er liegt 46 Kilometer südlich der Innenstadt von Beijing und soll bis 2025 ein Passagieraufkommen von 72 Millionen erreichen, womit er den Status einer der größten Flughäfen der Welt einnehmen würde.

Aktuell geht es an dem neuen Mega-Flughafen noch gemächlicher zu. Insgesamt 15 Fluglinien - sieben inländische und acht internationale – bieten zurzeit Flüge vom Beijing Daxing International Airport an, bis 2021 werden noch weitere dazukommen.

Reisende, die bereits jetzt auf einer der 119 bedienten Routen unterwegs sind, können an Chinas neuem Vorzeigeflughafen modernste Technik und Ausstattung in Anspruch nehmen. Dies beginnt schon mit der Anreise: Der selbstfahrende Airport Express gilt mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde als schnellste U-Bahn des Landes und verbindet Passagiere nach einer 19-minütigen Fahrt mit dem Beijinger Metrosystem.

Für die Vernetzung auf dem Flughafengelände sorgt ein 5G-Netz von China Mobile, das dem Betreiber zufolge fast 6 Millionen Quadratmeter abdeckt und Download-Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s bietet.

Neben den modernen Serviceleistungen beeindruckt auch das Design des 700.000 Quadratmeter großen Terminalgebäudes, für das die im Irak geborene und 2016 verstorbene Architektin Zaha Hadid verantwortlich ist. Von dem 45 Meter hohen, gewölbten Zentrum des Terminals gehen fünf Arme ab, von denen jeder rund 600 Meter lang ist. Aus der Luft erinnert das Gebäude an einen Phönix, ein Symbol für den Erfolg der Volksrepublik.

Das sternförmige Design sticht nicht nur ins Auge, sondern hat auch den praktischen Nebeneffekt, dass Passagiere nur wenige Minuten zu ihrem jeweiligen Gate laufen müssen.

Beijings neuer Phönix scheint gut gewappnet für seine ambitionierten Zukunftspläne.