Der chinesische Fußballverband (CFA) ist entschlossen, die chinesischen Fußballligen professioneller zu machen, während die zuständige Regierungsbehörde des Landes im Vorfeld der Saison 2020 neue Richtlinien entwickelt.

Die chinesische Herrenfußballmannschaft bei der Trainingsbasis Xianghe in der nordchinesischen Provinz Hebei (Foto vom 25. August 2019).

Der CFA hatte am Mittwoch in Beijing ein Treffen mit Vertretern der chinesischen Superliga-Vereinen, bei dem es um Präzisierung der Vorschriften ging. Viele Details der neuen Richtlinien, einschließlich Gehaltsobergrenzen, Jugendtraining, Spielertransfers und Registrierung, müssen noch veröffentlicht werden. Der CFA hat jedoch klargestellt, dass das Ziel darin besteht, die gesunde und nachhaltige Entwicklung der chinesischen Fußballligen zu gewährleisten.

Die neue Regelung für Spielergehälter hat die meiste Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der CFA wird für chinesische Spieler in Profi-Ligen eine Gehaltsobergrenze von zehn Millionen Yuan (1,29 Millionen Euro) pro Jahr einführen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Spieler, die für die Nationalmannschaft ausgewählt wurden, haben eine Gehaltsobergrenze von zwölf Millionen Yuan pro Jahr. Die Richtlinie gilt für Verträge, die nach dem 20. November unterzeichnet wurden. Für ausländische Spieler beträgt die Gehaltsobergrenze drei Millionen Euro pro Jahr für Verträge, die nach dem 1. Januar unterzeichnet wurden. Die Obergrenze für die Gesamtausgaben für CSL-Clubs im Jahr 2020 beträgt 1,1 Milliarden Yuan, wobei die Gehälter einen Anteil von höchstens 60 Prozent einnehmen dürfen. Im Jahr 2021 wird die Gesamtgrenze auf 900 Millionen Yuan gesenkt, wobei die Gehälter 55 Prozent nicht überschreiten dürften.

Eine strenge Gehaltsobergrenze wird als Mittel gesehen, um chinesische Clubs finanziell gesünder zu machen und mehr Chinesen zu ermutigen, Erfahrungen in qualitativ hochwertigen Ligen im Ausland zu sammeln. Wu Lei, der in La Liga für Espanyol spielt, ist der einzige Chinese, der in einer europäischen Topliga spielt. Die Fans machen die hohen Gehälter und das schlechtere Wettbewerbsumfeld in China dafür verantwortlich, dass die chinesischen Spieler weniger bereit sind, in ausländischen Ligen zu spielen.

CFA-Vertreter sagten während des Treffens, dass der chinesische Fußball von Japan und Südkorea lernen sollte, um das Fußballmanagement und die Wettbewerbsfähigkeit der Mannschaften zu verbessern. Der CFA kündigte auch an, eine gemeinsame Arbeitsgruppe für die Gestaltung der Vorschriften und die Verfeinerung der Details der neuen Politik einzurichten.

„Der Zweck neuer Richtlinien besteht darin, das gesunde Wachstum unserer Profi-Ligen sicherzustellen und ihre Tatkraft zu erhalten“, sagte Dong Zheng, Leiter der Arbeitsgruppe. „Wir arbeiten daran, unseren Vereinen gesündere Finanzen zu ermöglichen und das Wachstum junger Spieler zu fördern.“ Wir hoffen, mit unseren Vereinen eine Einigung zu erzielen und gemeinsam das Ziel zu erreichen. Das ist nicht so, als würden wir unseren Clubs befehlen, etwas zu tun. Wir sammeln Meinungen von den Clubs und haben jetzt eine allgemeine Richtung für unsere Vorschriften."

Der CFA wird es jedem CSL-Team auch ermöglichen, bis zu sechs ausländische Spieler pro Saison zu registrieren. Für jedes Spiel kann ein Verein fünf ausländische Spieler einsetzen, und vier können gleichzeitig auf dem Spielfeld sein, berichtete Xinhua. Für die zweitklassige China League One kann ein Verein vier ausländische Spieler pro Saison registrieren und drei von ihnen pro Spiel einsetzen, wobei zwei gleichzeitig spielen können.

Weitere Richtlinien, an denen der CFA arbeitet, sind das Jugendtraining und mehr Zeit für junge Spieler, in professionellen Ligen zu spielen. Der CFA würde chinesischen Clubs auch dabei helfen, die Verwendung von Firmenkennungen in ihren Namen zu verbieten.

„Viele Richtliniendetails und deren Ausführung sind nicht festgelegt“, fügte Dong hinzu. „Der nächste Schritt besteht darin, die Details mit Vertretern des Clubs und anderen Organisationen in einem gemeinsamen Arbeitsteam zu erarbeiten. Wir haben wenig Zeit, da die neue Saison näher rückt. Die Clubs können Vorbereitungen treffen, die auf der allgemeinen Ausrichtung unserer Richtlinien beruhen, und wir werden die Details so bald wie möglich veröffentlichen.“