Brand in Chongqing

Öffentliche Vorwürfe über Blockierung der Feuerwehrzufahrten

04.01.2020

Ein Großbrand in einem Wohnhaus in Chongqing am Mittwochnachmittag endete ohne Todesopfer dank rechtzeitiger Rettungsmaßnahmen der Feuerwehrleute, jedoch führte die Tatsache, dass unrechtmäßig geparkte Autos den Zugang der Feuerwehrfahrzeuge zur Brandstelle blockierten, zu heftigen öffentlichen Diskussionen. 


Feuerwehrleute spritzen am frühen Donnerstagmorgen ein Wohngebäude in Chongqing ab, um ein erneutes Entzünden zu verhindern, nachdem am Mittwoch ein Feuer im Gebäude ausgebrochen war.


Das Feuer brach gegen 17.00 Uhr in einem Hochhaus in einem dicht besiedelten Wohnviertel im Bezirk Yubei in Chongqing während der Neujahrsfeiertage aus. Das Feuer begann auf einem Balkon im zweiten Stock und breitete sich über eine Außenwanddämmung und Markisen auf die Oberseite des 30-stöckigen Gebäudes aus, wie die Ergebnisse einer Voruntersuchung besagen.


Das örtliche Feuerwehr- und Rettungsteam schickte 38 Lastwagen und 197 Feuerwehrleute zur Brandstelle und löschte das Feuer um 19 Uhr 20. Sie retteten und evakuierten rund 260 Menschen aus dem Gebäude. Es wurden keine Opfer gemeldet, abgesehen von einigen Personen, die einen Schock erlitten, giftigen Rauch einatmeten oder sich bei der Evakuierung den Knöchel verstauchten. Die Ursache des Feuers wird noch untersucht. Die lokale Regierung hat den betroffenen Bewohnern geholfen, Unterkünfte in nahegelegenen Hotels zu finden.


Die ersten Rettungsfahrzeuge, die am Ort des Geschehens eintrafen, konnten nicht ins Wohnviertel vordringen, weil die Zufahrt für die Feuerwehrwagen durch Privatautos blockiert war. Ein Video, in dem Dutzende von Menschen gezeigt wurden, die eine weiße Limousine von der Straße schaffen, verbreitete sich blitzschnell online. Später wurden mehrere Autos von der Polizei abgeschleppt, um den Weg für die Rettungswagen freizumachen. „Die Feuerwehrautos kamen sehr schnell, konnten aber nicht einfahren“, sagte ein Bewohner mit Nachnamen Wu. „Wir waren so ängstlich und wütend. Wir haben zusammengearbeitet, um ein Auto wegzuschaffen.“


Das Wohnviertel Jiazhou Garden, eines der ältesten gewerblichen Immobilienprojekte in der Innenstadt, wurde 1997 erbaut und verfügt über 3848 Wohnungen. Es gibt keine ausgewiesenen Parkplätze, da der Projektentwickler die zunehmende Anzahl von Privatwagen nicht vorausgesehen hatte. Daher sind die engen Wege und Feuerwehrzufahrten zu Parkplätzen der Bewohner geworden.


Das Verkehrsministerium schätzte die Zahl an Privatwagen in China auf 200 Millionen bis Ende vergangenen Jahres. In vielen großen Städten wie Beijing und Shanghai haben begrenzte Parkmöglichkeiten das illegale Parken in Brandschutzpassagen seit langem zu einem Problem für das Stadtmanagement gemacht.


Der Winter ist die Hochsaison für Brände, und in Chongqing gab es kürzlich zwei Großbrände. In beiden Fällen waren Feuerwehrzufahrten durch illegal geparkte Autos blockiert, was die Rettungsbemühungen behinderte. Nach dem chinesischen Brandschutzgesetz werden Personen, die Feuerwehrzufahrten blockieren, mit einer Verwarnung oder einer Geldstrafe von weniger als 500 Yuan (64,3 Euro) belegt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chongqing,Brand,Feuerwehrzufahrten