Nationale Verteidigung
China kann sich gegen Drohnenangriffe verteidigen
Der US-Drohnenangriff, bei dem der iranische Spitzengeneral Qasem Soleimani im Irak getötet wurde, hat die Besorgnis der chinesischen Internetnutzer über Drohnen geweckt, die ein immer gefährlicheres Kriegsinstrument darstellen und eines Tages China bedrohen könnten.
Eine GJ-11-Stealth-Attack-Drohne feiert während der Parade zum Nationalfeiertag am 1. Oktober 2019 in Beijing ihr Debüt.
China sei in der Lage, gezielte Drohnenangriffe abzuwehren, und lege großen Wert auf ein vollständiges Luftverteidigungssystem und eine große militärische Stärke als Abschreckung, sagten chinesische Experten am Sonntag.
Der 62-jährige Soleimani, Chef der iranischen Eliteeinheit Quds, wurde am Freitag in der Nähe des internationalen Flughafens von Bagdad im Irak von einer US-Drohne getötet, berichtete CGTN.
Chinesische Internetnutzer und Medien befürchten, dass gezielte Drohnenangriffe die Art und Weise verändern, wie ein Krieg geführt wird. Dies gilt als sehr gefährlich, da solche Angriffe unvorhersehbarer und rücksichtsloser sind.
Laut Wei Dongxu, einem in Beijing ansässigen Militäranalysten, verfügt China über ein vollständiges nationales Luftverteidigungssystem, das überraschende und gezielte Angriffe von Drohnen abwehren könne.
China betreibt Erkennungs- und Frühwarnungsradare sowohl an Land als auch in der Luft, um feindliche Drohnen aus verschiedenen Winkeln und Ebenen ausfindig zu machen sowie Flugabwehrraketen und -geschütze in großer, mittlerer und niedriger Höhe.
Das sogenannte „Soft Kill" sei ebenfalls eine verfügbare Option, was bedeutet, dass China feindliche Drohnen blockieren könne, erklärte Wei.
Chinas Luftverteidigungssystem wurde bei der Militärparade zum Nationalfeiertag am 1. Oktober 2019 in Beijing präsentiert, bei der das Land seine fahrzeuggestützten Frühwarnradare und Frühwarnflugzeuge, verschiedene Arten von Luftverteidigungsraketen und Waffensysteme sowie informationsgestützte Kriegsgeräte und Störsender-Fahrzeuge zeigte.
Wei bemerkte, dass Menschen in China zwar durch das Luftverteidigungsnetzwerk gut geschützt seien, diejenigen, die ins Ausland reisen, jedoch möglicherweise weiterhin Drohnen ausgesetzt seien.
Dies war der Fall bei Soleimani, der nicht im Iran, sondern im Irak getötet wurde.
So könnten zum Beispiel auch chinesische Mitarbeiter von UN-Friedenstruppen Drohnenangriffen lokaler Streitkräfte ausgesetzt sein, und China sollte sie mit mehr Anti-Drohnen-Ausrüstung wie Laserwaffen und Störsender-Geräten ausstatten, sagte Wei.
Chinas allgemeine militärische Stärke, insbesondere seine nukleare Fähigkeit, wirke abschreckend, so dass kein Land es wagen würde, überhaupt einen gezielten Drohnenangriff auf chinesische Staatsbürger in Übersee zu starten, sagten Analysten dagegen.
China selbst ist ein führender Akteur in der Drohnenoperation und –entwicklung: die im Inland entwickelten Drohnenreihen Wing Loong und CH (Rainbow) sind auf dem internationalen Rüstungsmarkt beliebt und das chinesische Militär setzt noch stärkere Drohnen wie die GJ-11 ein, wie zum Beispiel eine fliegende getarnte bewaffnete, die bei der Militärparade zum Nationaltag ihr Debüt feierte.