„Ein-Kind-Politik“

​China senkt die Strafen für Verstöße gegen Familienplanung

07.01.2020

China vollzieht einen weiteren Schritt bei der Abkehr von der Ein-Kind-Politik. Zahlreiche Städte lockern die Strafen für Verstöße gegen die Geburtenbeschränkung. Ursache ist vor allem der demographische Wandel in Chinas Gesellschaft.



Viele chinesische Städte haben ihre Strafen für Verstöße gegen die Familienplanungspolitik gelockert. Übermäßige Geburten führen damit oftmals nicht mehr zur Entlassung von Beamten und Angestellten staatseigener Unternehmen.

Experten sagten am Montag, der Schritt sei eine weitere Maßnahme zur Steigerung der Geburtenrate.


Die Verwaltung von Guangzhou, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Guangdong, veröffentlichte im Dezember 2019 eine überarbeitete Verordnung zur Bevölkerungs- und Familienplanung. Darin wurde eine Bestimmung gestrichen, mit der überzählige Geburten von Arbeitnehmern in einer Entlassung münden. Auch verschiedene andere Maßnahmen wurden abgeschwächt.


Insgesamt 31 Provinzen, Gemeinden und autonome Regionen haben ihre Bestimmungen zur Familienplanung überarbeitet, doch Unterschiede unterscheiden sich in Hinblick auf die gesetzliche Verantwortung, die die Menschen mit überzähligen Geburten tragen sollen, berichtete die Beijinger Zeitung China Times am Montag.


Yuan Xin, Professor am Institut für Bevölkerung und Entwicklung der Nankai-Universität, sagte der Global Times am Montag, dass die Reduzierung der Strafen für Paare, die mehr als zwei Kinder zur Welt brachten, der jüngste Beweis für Chinas Lockerung der Fruchtbarkeitspolitik sei.

Nach dem Ende der Ein-Kind-Politik, die mehr als 30 Jahre gedauert hatte, hat China 2016 eine universelle Zwei-Kind-Politik beschlossen. Die Politik der Familienplanung und die damit verbundene Bestrafung, die sich von starr zu tolerant gewandelt habe, seien hauptsächlich auf eine Änderung der demografischen Struktur Chinas zurückzuführen, schilderte Yuan.

Die Gesamtbevölkerung der jüngeren chinesischen Bevölkerung ist in 30 Jahren um 100 Millionen zurückgegangen. Unterdessen sank die Zahl der Neugeborenen im Jahr 2018 im Vergleich zu 2017 um zwei Millionen, doch die Zahl der über 60-Jährigen stieg um acht Millionen, sagte Yao Jingyuan, Chefökonom des Nationalen Statistikamts, im Dezember 2019.

Angesichts der niedrigen Geburtenrate ändert sich Chinas Bevölkerungspolitik allmählich von einer Einschränkung zu einer Förderung von Geburten. Die Strafen für Verstöße gegen die Politik würden immer geringer, sagte ein Demograf den Medien.

China habe in der Phase der Familienplanung zwei wichtige Aufgaben der nationalen Politik erfüllt: die Kontrolle der Gesamtbevölkerung und die Verbesserung der Bevölkerungsqualität. Yuan fügte hinzu, dass sich das Land jetzt auf die Anpassung der Bevölkerungsgröße und die Optimierung der Bevölkerungsstruktur konzentriere.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Ein-Kind-Politik,Geburten,Verstöße,Strafe