Experten

Coronavirus wird Chinas Wirtschaft nicht schwer belasten

22.01.2020

Experten rechnen damit, dass das neue Lungenvirus in China erhebliche Auswirkungen auf den Reisesektor haben wird. In wenigen Tagen beginnt das chinesische Neujahrsfest und damit die Hauptreisezeit des Jahres. Doch diesmal ist China besser vorbereitet als zur SARS-Epidemie im Jahr 2003.



Während das gesamte Land – von der Zentralregierung Chinas über die lokalen Behörden bis hin zur breiten Öffentlichkeit – angesichts der zunehmenden Infektionen mit einem neuartigen Coronavirus um die Eindämmung einer Epidemie bemüht ist, gehen Experten davon aus, dass Sektoren wie Tourismus, Verkehr und Konsum erheblich betroffen sein könnten. Insbesondere für die am Freitag beginnenden chinesischen Frühlingsfeiertage prognostizieren sie einen Rückgang des BIP von Wuhan im Jahr 2020 um mindestens 0,1 Prozent.

Während des Ausbruchs der SARS-Epidemie im Jahr 2003 konnte China reichlich Erfahrung sammeln. Daher wird nicht mit Panik in der Bevölkerung oder einer Beeinträchtigung der chinesischen Volkswirtschaft gerechnet.



Wuhans Wirtschaft könnte kurzfristig am härtesten getroffen werden, da Versammlungen und Reisepläne abgesagt wurden, teilte Tian Yun, Vizedirektor der Beijing Economic Operation Association, der Global Times am Dienstag mit. Die Lage in Wuhan werde sich jedoch nicht wesentlich auf die chinesische Wirtschaft auswirken.

Eine in Wuhan ansässige Familie namens Wang teilte der Zeitung am Dienstag mit, dass seine Familie fast alle geplanten Outdooraktivitäten während der kommenden Feiertage abgesagt habe. Er wolle auch nicht in geschäftige Orte wie Supermärkte und Speisesäle gehen und stattdessen im Internet einkaufen.

„Die Krankheit wird sich voraussichtlich auch auf das Geschäft an den Veranstaltungskassen auswirken“, sagte Dong Dengxin, Direktor des Instituts für Finanzen und Sicherheit an der Wuhan Universität für Wissenschaft und Technologie, der Global Times am Dienstag.

„Wir müssen die Entwicklung des Virus genau beobachten. Angesichts der vorliegenden Informationen wird sich das Bild jedoch stark von SARS unterscheiden“, bemerkte Tian.

Im zweiten Quartal 2003, als SARS im Aufwind war, sank die Wachstumsrate der Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vorjahr auf 3,6 Prozent, was deutlich unter der jährlichen Wachstumsrate von 9,1 Prozent in diesem Jahr lag. Insgesamt verzeichnete die chinesische Wirtschaft im Jahr 2003 noch ein beeindruckendes Wachstum von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


„SARS stammte 2003 aus der südchinesischen Provinz Guangdong, dem Produktionszentrum Chinas und Motor der Binnenwirtschaft. Da die neue Krankheit jedoch aus Wuhan in Zentralchina stammt, könnten die Auswirkungen auf die Binnenwirtschaft noch geringer ausfallen“, sagte Tian.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Coronavirus,China,Wirtschaft,Wuhan,Neujahr