Drei Medikamente zeigen relativ gute Hemmwirkung gegen Coronavirus
Chinesische Forscher haben drei herkömmliche Medikamente gefunden, die auf zellulärer Ebene eine ziemlich gute Hemmwirkung gegen das neuartige Coronavirus haben, berichtete eine lokale Zeitung.
Bei den drei Medikamenten handelt es sich um Remdesivir, Chloroquin und Ritonavir. Derzeit wird ein entsprechendes Verfahren durchgeführt, um die Genehmigung für die klinische Verwendung zu erhalten, berichtete Hubei Daily am Mittwoch. Die Entdeckung wurde gemeinsam von Forschern der Militärakademie für Medizin und des Instituts Wuhan für Virologie (WIV) unter der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) gemacht.
Zuvor hatten Forscher des Shanghai Institute of Materia Medica der CAS und der ShanghaiTech University gemeinsam 30 herkömmliche Arzneimittelkandidaten, biologisch aktive Naturprodukte und traditionelle chinesische Arzneimittel ausgewählt, die möglicherweise therapeutische Wirkungen auf das neuartige Coronavirus haben. Zu den Kandidaten gehörten 12 HIV-Medikamente wie Indinavir, Saquinavir, Lopinavir und Carfilzomib, zwei Medikamente gegen respiratorische Synzytialviren, ein Medikament gegen Schizophrenie, ein Immunsuppressivum sowie traditionelle chinesische Medikamente wie Polygonum cuspidatum.
Seit dem Ausbruch des 2019-nCoV haben mehrere Forschungsteams unter Leitung des WIV Untersuchungen unter den fünf Aspekten durchgeführt, wie Produkte für schnellen Nachweis, antivirale Medikamente und Impfstoffe, Forschungen zur Rückverfolgbarkeit von Tieren sowie Forschungen zur Ätiologie und Epidemiologie. Ein Team unter der Leitung des renommierten Virologen Shi Zhengli des WIV sagte am Mittwoch, dass das 2019-nCoV möglicherweise von Fledermäusen stammen könnte. Die Genomsequenzierung des neuen Coronavirus sei bis zu 96 Prozent identisch mit einer Art von Coronavirus aus Fledermäusen, erklärte das Team. Das neue Coronavirus gelange über dieselben Rezeptorzellen wie das SARS-Virus in die Lungenzellen. Das SARS-Virus war in den Jahren 2002 und 2003 für den Ausbruch des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS) verantwortlich.
Die neuesten Erkenntnisse liefern kritische Beweise, um die Pathologie und Herkunft des Virus zu untersuchen, hieß es. Am 2. Januar bestätigten Forscher des WIV die gesamte Genomsequenz des 2019-nCoV und isolierten am 5. Januar erfolgreich den Virusstamm. Am 11. Januar übermittelte das Institut die Informationen zur Genomsequenz des Coronavirus an die Weltgesundheitsorganisation, um die Informationen weltweit öffentlich zu machen. Die WIV-Forscher haben außerdem ein Antikörpertestpapier zur weiteren Erforschung des neuartigen Coronavirus entwickelt, an dem mit Stand von Dienstagabend mehr als 130 Menschen gestorben sind und mit dem sich fast 6000 Menschen infiziert haben.