Ein Mitarbeiter führt Wartungsarbeiten an einer Windkraftanlage in Turpan in dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang durch.

Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes über erneuerbare Energien im Januar 2006 hat sich Chinas Sektor für erneuerbare Energien von seinen bescheidenen Anfängen zum größten der Welt entwickelt, wobei erneuerbare Energien rasch genutzt und verwandte Technologien weiterentwickelt wurden.

Im Jahr 2018 stammten 26,7 Prozent des in China erzeugten Stroms oder 1.867.000 Gigawattstunden (GW) aus erneuerbaren Quellen. Dies entspricht einem Anstieg von 10,6 Prozentpunkten gegenüber 2005.

Die Zentralregierung hat im 12. und 13. Fünfjahresplan (2011-2020) mehr als drei Milliarden Yuan (434,66 Millionen US-Dollar) in die Erforschung und Entwicklung erneuerbarer Energietechnologien investiert. Im Zeitfenster des kommenden 14. Fünfjahresplans (2021-25) sollen Wind- und Photovoltaikstrom in ganz China die Stromnetzparität oder den Wendepunkt erreichen, an dem ihre Erzeugungskosten höchstens so hoch sind wie der Strom aus dem Stromnetz, so Branchenexperten.

Li Ye, Executive Director für Regulierung bei der Nationalen Energiebehörde, sagte, dass Chinas nicht-fossile Energiekapazität bis Ende 2019 800 Gigawatt betragen habe, was 41,5 Prozent der Gesamtkapazität entspreche. Die Kapazitäten aus Wasserkraft (360 GW), Windkraft (200 GW) und Photovoltaik-Energie (190 GW) übertreffen die Werte der übrigen Welt.

Er sagte, die durchschnittliche Auslastung von Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik habe im Jahr 2019 97 Prozent, 96 Prozent beziehungsweise 98 Prozent erreicht. Nicht fossiler Strom, zu dem auch Atomkraft gehört, trage 30 Prozent zur gesamten Stromerzeugung bei.

Kou Nannan, Leiter der China-Forschung bei Bloomberg New Energy Finance, sagte, dass eine Verschärfung des marktorientierten Wettbewerbs die Entwicklung des chinesischen Sektors für neue Energien weiter vorantreiben werde. Langfristig werde sich die Branche für erneuerbare Energien auf gesunde Weise ohne Subventionen entwickeln. Die Branche geht davon aus, dass die Behörden die Subventionen für neue Projekte begrenzen und schließlich auslaufen lassen, obwohl es laut Kou für einige Akteure schwierig sein werde, in bestimmten Regionen ohne diese Subventionen nachhaltige Gewinne zu erzielen.

Li Junfeng, Direktor der Abteilung für erneuerbare Energien der China Energy Research Society, sagte jedoch auch, dass das Auslaufen von Subventionen - ein Motor für einen marktorientierten Wettbewerb - die Fähigkeit erneuerbarer Energien beschleunigen wird, die Netzparität zu erreichen. Es sei wichtig, dass jeder die große Bedeutung der Entwicklung erneuerbarer Energien für den Übergang zu einem umweltfreundlicheren Energiemix in China und zu einer qualitativ hochwertigen Entwicklung versteht, sagte er.

„Das Gesetz über erneuerbare Energien legt Richtlinien für nationale Ziele für erneuerbare Energien sowie für den Anschluss und Einkauf erneuerbarer Energien fest. Aber nicht jeder hat die Einstellung, einen hohen Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix zu berücksichtigen, und die Einschränkung bleibt ein Problem", sagte Li.