Neue Zählweise
Anstieg der Infektionsrate in Hubei innerhalb der Erwartungen
Der Zahl der bestätigten Fälle von Infektion mit dem Coronavirus ist am Mittwoch stark angestiegen. Dies ist auf eine neue Zählweise der Behörden zurückzuführen, nach der nun mehr Verdachtsfälle erfasst werden als zuvor. Dadurch soll die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden.
Der plötzliche Anstieg der bestätigten Fälle der neuartigen Coronavirus-Lungenerkrankung in der Provinz Hubei am Mittwoch ist auf ein überarbeitetes Diagnosekriterium zurückzuführen. Experten zufolge liegt die Korrektur der Zahlen im Rahmen der Erwartungen. Durch das neue Schema können mehr Menschen eine angemessene medizinische Behandlung erhalten.
Am Donnerstagmorgen meldete Hubei 14.840 weitere bestätigte Fälle, den höchsten Anstieg innerhalb eines Tages, berichtete die Gesundheitskommission der Provinz am Donnerstag.
Von diesen neu bestätigten Fällen wurden 13.332 klinisch diagnostiziert, was bedeutet, dass bei verdächtigen Patienten die Krankheit aufgrund von Symptomen, Krankengeschichte und Computertomografie oder CT-Scans festgestellt wurde. Durch Laborproben wurden 1.508 neue Fälle ausgemacht.
Der Anstieg in Hubei hat die Neuinfektionen am Donnerstagmorgen landesweit auf 15.152 erhöht. Unter den neu hinzugekommenen 254 Todesfällen stammen 242 aus Hubei, sagte Mi Feng, ein Sprecher der Nationalen Gesundheitskommission, am Donnerstag. Auf dem chinesischen Festland gab es am Donnerstagmorgen 52.526 bestätigte Fälle, sagte er.
Der plötzliche Anstieg ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden von Hubei auf ein überarbeitetes diagnostisches Kriterium zurückzuführen. Am 3. Februar veröffentlichte die Nationale Gesundheitskommission die fünfte Ausgabe des Diagnose- und Behandlungsplans. Hubei muss nun klinisch diagnostizierte Patienten als neu bestätigte Fälle zählen, damit Verdachtsfälle den gleichen Behandlungsstandard wie bestätigte Fälle erhalten können. Dadurch sollen die Ausbreitung des Virus verringert und die Erfolgsrate der Behandlung verbessert werden.
Am Dienstag veröffentlichte die Gesundheitskommission der Provinz die erste Zahl für klinisch diagnostizierte Fälle, die am späten Montagabend 10.567 betrug, aber an diesem Tag nicht zu den neu bestätigten Fällen addiert wurde.
Die Kommission teilte mit, dass die beiden Zahlen gemäß dem Präventionsplan ab Donnerstag kombiniert wurden, was zu einem plötzlichen Anstieg der Zahl neuer bestätigter Fälle geführt hat.
Auf diese Weise ist auch die Gesamtzahl der Verdachtsfälle in Hubei in den letzten Tagen erheblich gesunken, von 16.687 am 10. Februar auf 11.295 am Tag darauf und auf 9.028 am 12. Februar.
Auch Beamte der Weltgesundheitsorganisation sagten am Donnerstag, dass ein Anstieg der Zahl neuer Coronavirus-Fälle in China die umfassendere Definition widerspiegelt.
„Nach unserem derzeitigen Verständnis erweitert die neue Falldefinition das Netz und umfasst nicht nur im Labor bestätigte Fälle, sondern auch klinisch diagnostizierte Fälle, die auf Symptomen und auf Exposition beruhen“, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic der Nachrichtenagentur Reuters.
Zeng Guang, Chefepidemiologe am Chinesischen Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten, sagte der Global Times, dass der Anstieg innerhalb der Erwartungen liege und die Änderung der Diagnosestandards eine Lücke in der Ausbreitung des Virus schließe.
Er sagte, es gebe Fälle, in denen verdächtige Patienten typische Symptome der Krankheit zeigen, aber bisher nicht als bestätigte Fälle erfasst werden konnten, da ihre Testergebnisse nicht eindeutig waren.
Die häufig verwendete Diagnosemethode erfordert, dass Ärzte Virusproben aus dem Hals oder den Nasenlöchern des Patienten entnehmen. Dieser Ansatz ist praktisch, führt jedoch zu weniger genauen Ergebnissen als die zeitaufwendigere Methode zur Probenahme aus der Lunge, wo eine höhere Dichte an Coronaviren vorliegt.