Studie: Lungenkrankheit COVID-19 kann über 4,5 Meter übertragen werden

10.03.2020

Eine Frau mit einer Gesichtsmaske in einem Bus während des Ausbruchs der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Teheran, Iran, 2. März 2020 (Foto: Ahmad Halabisaz/Xinhua)


Eine vor Kurzem durchgeführte Fallstudie mit mehr als einem Dutzend Fahrgästen, die sich nach dem Busfahren mit COVID-19 infiziert hatten, deutet darauf hin, dass das Coronavirus in einer geschlossenen, klimatisierten Umgebung mindestens 30 Minuten überleben und über eine Distanz von 4,5 Meter übertragen werden kann. Dies hat zu Bedenken hinsichtlich der Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln geführt.


Der Forschungsbericht, den die medizinischen Fachkräfte des chinesischen Zentrums für Seuchenbekämpfung (Chinese Center for Disease Control, CDC), Luo Kaiwei, Hai Zheng und andere mitverfassten, wurde am Donnerstag veröffentlicht. Dies berichtete das in Shanghai ansässige Medienunternehmen The Paperam Sonntag. Das Forschungspapier untersuchte die Möglichkeit der Übertragung des Aerosols in einer geschlossenen Umgebung.


Für die Studie stellen die Forscher einen Fall eines Infektionsclusters in der Provinz Hunan vor, bei dem ein Passagier, oder Patient A, keine Gesichtsmaske trug und am 22. Januar acht weitere Personen in einem klimatisierten Bus infizierte. Am 28. Januar wurde bestätigt, dass sich Patient A mit dem Virus infiziert hatte. Ebenfalls am 22. Januar nahm Patient A für rund eine Stunde einen anderen klimatisierten Pendelbus und infizierte zwei weitere Personen.


Die elfte Infektion holte sich ein Fahrgast, der eine halbe Stunde nach dem Aussteigen von Patient A den Pendelbus nahm. Dies deute darauf hin, dass das Virus in einer geschlossenen, klimatisierten Umgebung mindestens 30 Minuten lang effektiv überleben und menschliche Krankheiten verursachen könne, hieß es in dem Forschungsbericht.


Zwei der Passagiere, die von Patient A infiziert wurden, infizierten daraufhin ihre Angehörigen. Der Abstand zwischen Patient A und dem nächsten infizierten Fahrgast im Bus betrug weniger als 0,5 Meter, der weiteste rund 4,5 Meter. Patient A und der am weitesten entfernte infizierte Fahrgast hatten unterwegs keinen engen Kontakt. Die meisten Fahrgäste trugen keine Gesichtsmasken. Insgesamt wurden in diesem Fall 243 enge Kontakte festgestellt, wobei 13 Infektionen bestätigt wurden.


Die Fernübertragung in diesem Fall wirft auch die Möglichkeit einer Aerosolübertragung des Coronavirus in einer geschlossenen Umgebung auf, hieß es in der Studie. Darüber hinausvermuteten die Forscher, dass die Übertragungsdistanz des Virus in einer klimatisierten Umgebung die allgemein anerkannte Reichweite von ein bis zwei Metern überschreiten könne. Die Fallstudie löste in der chinesischen Öffentlichkeit Besorgnis aus, weil viele Netizens um ihre Sicherheit bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel für ihren Arbeitsweg besorgt waren.


Laut der fünften Version des Präventions- und Kontrollplans für das Coronavirus, der am 21. Februar von der nationalen Gesundheitskommission Chinas veröffentlicht wurde, sind die Hauptübertragungswege des Virus Atemtröpfchen und Kontaktübertragung. Eine längere Exposition gegenüber hohen Aerosolkonzentrationen in einer relativ geschlossenen Umgebung kann das Virus ebenfalls verbreiten. Andere Übertragungswege seien noch nicht identifiziert worden, hieß es in dem Dokument. 


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fallstudie,COVID-19,Verkehrsmitteln,Seuchenbekämpfung