Während weltweit eine ganze Reihe von Luftfahrtschauen wegen der gegenwärtigen COVID-19-Pandemie abgesagt worden sind, soll die wichtigste Luftfahrtschau Chinas, die Airshow China, wie geplant im November stattfinden. Nach Auskunft der Veranstalter vom Montag wird die diesjährige Ausgabe der Luftfahrtsschau gegenüber früher „deutlich anders werden und erheblich verbessert sein".

Zwei J-20 Kampfflugzeuge mit geöffneten Raketenschächten, in denen jeweils sechs Lenkflugkörper zu sehen sind. Die Aufnahme stammt vom letzten Tag der Ausgabe 2018 der Airshow  China in Zhuhai in der südchinesischen Provinz Guangdong. Die Tarnkappenbomber waren zur Feier des 69-jährigen Gründungstages der Voksbefreiungsarmee zu sehen.

Seit Ausbruch der Epidemie haben die Veranstalter aktiv das Gespräch mit ihren internationalen Partnern gesucht, um sicherzustellen, dass die eingeladenen Organisationen nach wie vor an dem für November geplantem Ereignis teilnehmen könnten. Auch wurden weitere Teilnehmern akquiriert, die bislang noch nicht an der Luftfahrtschau teilgenommen hätten. In einer Stellungnahme kündigten die Veranstalter am Montag auf WeChat an, dass mehr als 400 Unternehmen aus Ländern und Regionen wie Deutschland, Russland, Frankreich, den USA, Schweden, die Ukraine und Großbritannien ihr Kommen zugesagt hätten. Auch Firmen aus China seien stark in der Ausgabe 2020 der Luftfahrtschau vertreten.

Dieses Jahr sind mehr Auftritte von Kunstflugstaffeln eingeplant. Neben dem 1. August Kunstflugteam der chinesischen Luftwaffe sind auch die Ritter der Lüfte der russischen Lufwaffe eingeplant. Auf der Waffenschau am Boden werden im Vergleich zu früheren Ausgaben der Veranstaltung mehr Präsentationen zu sehen sein, die an echten Kampfsituationen orientiert sind und in denen die Eigenschaften von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen besser zum Tragen kommen.

Nach Angaben der Stellungnahme der Veranstalter werde gegenwärtig mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die Luftfahrtschau wie geplant vom 10. bis 15. November in Zhuhai in der südchineischen Provinz Guangdong stattfinden könne. Professionelle und private Besucher der Luftfahrtschau würden ihre Eintrittskarten auf einer Website online erwerben können, allerdings sei diese Funktion noch nicht freigeschalten.

Auf der Website ist nachzulesen, dass die letzte Ausgabe der alle zwei Jahre stattfindenden Luftfahrtschau an ihren sechs Veranstaltungstagen rund 450.000 Besucher angezogen hätte.

Der Umstand, dass zahlreiche Luftfahrtschauen wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt wurden, hat bei Fans und Anhängern der Militärtechnik Befürchtungen geweckt, dass auch die Airshow China ausfallen könnte.

Branchenkenner werten die Stellungnahme der Veranstalter als positives Zeichen. Die Airshow China ist die größte Luftfahrtsausstellung des Landes und ist von großer Bedeutung für die Region, die chinesische Luft- und Raumfahrtindustrie und die Luftwaffe.

Auf der Airshow China 2018 wurde der J-10B Kampfjet aus heimischer Produktion, der mit einem besonderen Antriebssystem versehen ist, auf seinem Jungfernflug präsentiert. Das modernste Kampfflugzeug des Landes, der J-20, zeigte zum ersten Mal seine Bordbewaffnung. Dies hat die Erwartungen für die diesjährige Ausgabe der Leistungsschau geschürt. Die Militärbegeisterten hoffen auf ähnliche Vorführungen der J-20 Jets und eine verbesserte Version des FC-31.

Beobachter haben jedoch auch darauf hingewiesen, dass die Pandemie noch nicht beendet und der November ein Monat sei, in dem häufig Infektionskrankheiten aufträten. Deshalb sei noch nicht sicher, ob die Airshow China tatsächlich wie geplant werde stattfinden können.