Chinas Einkaufsmanagerindex steigt im März deutlich

02.04.2020

Der chinesische Einkaufsmanagerindex (kurz PMI für „Purchasing managers index”) für das verarbeitende Gewerbe lag im März bei 52, gegenüber 35,7 im Februar. Das stellt eine bedeutende, positive Veränderung der Produktion und der Geschäftsaktivitäten im Vergleich zum Vormonat dar.

 

Der Index für die Geschäftsaktivitäten der nicht-verarbeitenden Industrie lag bei 52,3 - gegenüber 29,6 im vergangenen Monat. Der umfassende „PMI-Output“-Index stieg von 28,9 auf 53, wie Chinas Staatliches Amt für Statistik am Dienstag mitteilte.

 

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„Die Erholung des PMI im März im Monatsvergleich spiegelt die Verbesserung der Produktion und des Geschäftsbetriebs im Vergleich zum Vormonat wider, da die Mehrheit der Unternehmen die Wiederaufnahme der Arbeit und der Produktion stetig vorantreibt. Aber das bedeutet nicht, dass das tatsächliche Produktionsniveau auf das Niveau vor dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus zurückgekehrt ist", erklärte der Leiter des Service-Umfrage-Zentrums im Statistikamt. 

 

Genaue Beobachtung notwendig

 

„Wir können nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass Chinas Wirtschaft vollständig zur Normalität zurückgekehrt ist, nur weil der PMI in einem Monat über die neutrale Marke von 50 gestiegen ist, welche [die Wirtschaftslage] in Expansion und Kontraktion trennt. Wir müssen die Veränderungen in der Wirtschaft weiterhin kontinuierlich beobachten, um zu sehen, ob es einen Trend der Verbesserung gibt", mahnte der Beamte in einem Interview mit China Information News, das am Dienstag auf der Website des Statistikamts veröffentlicht wurde.

 

Bis zum 25. März hatten 96,6 Prozent der großen und mittleren Unternehmen in China, die von den Einkaufsmanagern befragt wurden, ihre Arbeit wieder aufgenommen - 17,7 Prozentpunkte mehr als am 25. Februar.

 

Der Produktionsindex, einer der fünf Subindizes, aus denen der PMI des verarbeitenden Gewerbes besteht, stieg von 27,8 auf 54,1. Dies deutet daraufhin, dass die Produktionstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe wieder zugenommen hat. Der Wert für die Auftragseingänge, ein weiterer Teilindex, stieg von 29,3 auf 52, was darauf hindeute, dass sich die Marktnachfrage erholt hat, sagte Wen Bin, Chefanalyst der China Minsheng Banking Corp.

 

Mit Blick auf die Zukunft könnte der PMI im zweiten Quartal aufgrund der raschen weltweiten Ausbreitung der Pandemie aber schwanken, sagte Lian Ping, Chefökonom bei Zhixin Investment.

 

„Wir sollten die weltweite Ausbreitung der Krankheit, die zu einem Rückgang der Nachfrage im Ausland führen und die Geschäftsaktivitäten zum Stillstand bringen kann, genau beobachten. Infolgedessen könnte der PMI des verarbeitenden Gewerbes im April wieder sinken, aber der Grad des Rückgangs wird geringer sein als in den ersten beiden Monaten dieses Jahres", sagte Lian. Die externen Veränderungen würden sich auch auf Exporte, Beschäftigung, Einkommen, Konsum und Markterwartungen auswirken, sagte er. 

 

Weltbank geht von Verlangsamung aus

 

Die Weltbank prognostiziert angesichts eines potenziellen globalen Finanzschocks und einer daraus folgenden Rezession ein langsameres Wirtschaftswachstum in der ostasiatischen und pazifischen Region, die stark vom neuartigen Coronavirus betroffen ist.

 

Für Chinas Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 geht die Weltbank im Basisszenario (damit ist das Szenario mit der höchsten Wahrscheinlichkeit gemeint) von voraussichtlich 2,3 Prozent aus. Im Worst-Case-Szenario könnten es sogar nur 0,1 Prozent sein, so die Weltbank in dem am Dienstag veröffentlichten aktualisierten Wirtschaftsbericht für die Region Ostasien und Pazifik. 2019 betrug Chinas Wachstum 6,1 Prozent.

 

Ma Jun, ein Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Zentralbank, sagte kürzlich auf einem Online-Seminar, dass es für Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Wachstum in diesem Jahr schwierig sei, 6 Prozent zu erreichen. Angesichts der Unsicherheiten schlug Ma vor, dass für 2020 kein BIP-Wachstumsziel festgelegt werden sollte, berichtete die Economic Daily am Dienstag.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Einkaufsmanagerindex,März