Chinas Botschafter in Frankreich weist Zweifel an Opferzahlen wegen COVID-19 zurück

02.04.2020

Gegenüber französischen Medien sagte Lu Shaye, Chinas Botschafter in Frankreich, dass innerhalb der letzten zwei Monate in Wuhan rund 10.000 Menschen aus anderen Ursachen als der Coronavirusinfektion gestorben seien. Die COVID-19-Pandemie hätte demgegenüber mehr als 2000 Todesopfer in der Stadt gefordert. Dies erkläre die langen Menschenreihen vor den am 23. März wieder eröffneten Krematorien der Stadt.


Nach jüngsten offiziellen Angaben seien in Wuhan, wo die ersten Krankheitsfälle durch das neuartige Coronavirus aufgetreten waren, mehr als 2500 Personen an COVID-19 gestorben. Diese Zahlen seien korrekt, sagte Lu in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender BFM, der Aufnahmen von langen Menschenschlangen vor den Krematorien der zentralchinesischen Stadt ausgestrahlt und Zweifel über die offiziellen Angaben über die Zahl der Todesopfer angemeldet hatte.


Lu merkte an, dass im Jahre 2019 in Wuhan insgesamt 51.200 Menschen verstorben seien, monatlich rund 4000, in den Wintermonaten läge die Zahl etwas höher. In den letzten Monaten seien also durchschnittlich 5000 Personen pro Monat verstorben. In Wuhan seien demnach rund 10.000 Menschen an anderen Ursachen als dem Coronavirus verstorben.


Wuhan war seit 23. Januar von der Außenwelt abgeriegelt, was zur Folge hatte, dass sich dort die Urnen mit der Asche Verstorbener angesammelt hätten. Dies würde die langen Warteschlangen der Angehörigen vor den Krematorien erklären, so Lu.


Einige westliche Medien stellten fragwürdige Schätzungen über die Todeszahlen an und stützten sich dabei auf Bilder von langen Schlangen vor Krematorien und Äußerungen von Bewohnern der chinesischen Metropole. Newsweek spekulierte darüber, dass Wuhan bis zu 26.000 Todesopfer zu beklagen hätte.


Lu wurde auch danach befragt, warum Videos und Fotos der langen Warteschlangen von der chinesischen Regierung „zensiert" worden seien. Er antwortete: „Wenn sie zensiert worden wären, wo hätten sie sie dann herbekommen können?"


Nach Angaben des Botschafters sei in China die Pandemie im wesentlichen unter Kontrolle gebracht worden, es gäbe nur noch sporadische Fälle. Außer in Wuhan seien die Maßnahmen überall gelockert worden. Die Wirtschaft sei wieder in Gang gesetzt, rund 96 Prozent aller Unternehmen hätten die Produktion wieder aufgenommen.


Lu sagte, dass China alles in seiner Macht Stehende unternehme, um hilfsbedürftigen Ländern zu helfen, denn viele Länder hätten auch China in der Stunde der Not Beistand geleistet.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: COVID-19,Opferzahlen,Wuhan,Krematorien