Coronavirus

Hohe Nachfrage erhöht Umsätze für Desinfektionsmittel

03.04.2020

 

Desinfektionsprodukte wurden von chinesischen Verbrauchern im Allgemeinen bis zum Beginn der COVID-19-Epidemie nicht als unumgänglich angesehen. Seit dem Coronavirus-Ausbruch jedoch sind sich die Menschen der Vorteile einer angemessenen Hygiene und Sauberkeit im Haus bewusster geworden.

 

Desinfektionsprodukte wurden von chinesischen Verbrauchern im Allgemeinen bis zum Beginn der COVID-19-Epidemie nicht als unumgänglich angesehen. Seit dem Coronavirus-Ausbruch jedoch sind sich die Menschen der Vorteile einer angemessenen Hygiene und Sauberkeit im Haus bewusster geworden, und daher wird ein größeres Potenzial für Hersteller und Lieferanten solcher Produkte erwartet, so Branchenkenner. Laut Experten wird COVID-19 hauptsächlich über Tröpfchen durch Husten oder Niesen übertragen, oder wenn Menschen kontaminierte Oberflächen anfassen und dann Nase, Mund oder Augen berühren. Experten sagten auch, dass das Virus nach Kontakt mit Desinfektionsmitteln, die mehr als 75 Prozent Alkohol enthalten, nicht überleben kann. Sie haben daher wiederholt zu gewissenhafteren persönlichen Reinigungsgewohnheiten und besseren Hygienegewohnheiten im Haushalt aufgerufen.

 

Für Desinfektionsmittel, Händedesinfektionsmittel, Badreiniger sowie Gele und Tücher auf Alkoholbasis wurde ein Umsatzanstieg verzeichnet, nachdem in den frühen Stadien des Ausbruchs anfänglich Versorgungsengpässe im Inland bestanden hatten, wobei einige Verbraucher aufgrund eingeschränkter Mobilität Hamsterkäufe getätigt hatten. Der Umsatz für Desinfektionsmittel und Handreiniger auf der großen E-Commerce-Plattform T-mall erreichte im Januar 240 Millionen Yuan (30,9 Millionen Euro) beziehungsweise 120 Millionen Yuan, acht- bis sechsmal mehr als im Vorjahr, erklärte das Unternehmen. Das schnelle Absatzwachstum der Haushaltsreinigungsprodukte sei hauptsächlich auf höhere Marktdurchdringungsraten und höhere Einkäufe pro Verbraucher zurückzuführen, sagte Ye Xiang, Kundenberater bei der Beratungsfirma Kantar Worldpanel China. Laut einem Kantar-Bericht vom vergangenen Monat hatten 2019 dagegen nur 28 Prozent der chinesischen Verbraucher Desinfektionsmittel gekauft, was unter dem Anteil in Europa und Amerika liegt. In Großbritannien waren es 50,2 Prozent und in Frankreich 35,2 Prozent, hieß es weiter. „Die Epidemie hat die Gewohnheiten vieler Menschen verändert. Das Hygienebewusstsein wird auch nach dem Ende der Epidemie hoch bleiben und daher zu einem langfristigen Wachstum relevanter Unternehmen führen“, sagte Ye. Der Sektor werde von der Zunahme der Haushalte mit Kindern, die aufgrund der Lockerung der Familienplanungspolitik im Jahr 2015 zustande gekommen ist, profitieren.

 

Askci Consulting Co sagte, dass der Produktionswert von Desinfektionsmitteln auf dem chinesischen Markt im Jahr 2020 voraussichtlich um 13,7 Prozent auf 11,5 Milliarden Yuan steigen werde. Die jährliche Wachstumsrate lag zwischen 2015 und 2018 bei etwa 5,5 Prozent. Xu Xiaodong, Vizepräsident der Liby Group, ein chinesischer Hersteller von Reinigungsprodukten, sagte, der Umsatz von Desinfektionsmitteln, einschließlich solcher für Möbel, Kleidung und Körperpflege, sei während des Ausbruchs um mehr als 200 Prozent gestiegen. Alle Produktionsstätten des Unternehmens haben den Betrieb spätestens am 10. Februar wieder aufgenommen. Das Unternehmen spendete chinaweit Desinfektionsmittel im Wert von 200 Millionen Yuan an COVID-19-Krankenhäuser und half dabei, die Marktnachfrage zu befriedigen. Die tägliche Produktion von Desinfektionsmitteln sei von 165 Tonnen auf 375 Tonnen gestiegen, fügte Xu hinzu. Liby erweiterte auch den Online-Verkauf durch Livestreaming und Social-Media-Käufe auf E-Commerce-Websites wie Taobao, um der wachsenden Nachfrage nach "kontaktloser Lieferung" gerecht zu werden. Laut Tianyancha, einem chinesischen Anbieter von Unternehmensdaten, erreichte die Zahl der im Desinfektionsmittelgeschäft tätigen Unternehmen mit Stand von Ende März landesweit über 100.000.

 

 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Desinfektionsprodukte,Verbraucher,Coronavirus-Ausbruch,COVID-19