Studie: Katzen anfälliger für COVID-19

03.04.2020


Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften haben vor Kurzem herausgefunden, dass Katzen anfälliger für die Verbreitung der COVID-19 sind und den Erreger schneller verbreiten, als Hunde, Schweine und Hühner. Die Studie hat Sorgen ausgelöst, dass das Coronavirus von Haustieren auf Menschen übertragen werden könnte. Berichten zufolge wurden mindestens zwei Katzen positiv auf den Erreger getestet, eine in Hongkong und eine in Belgien. Auch Hunde wurden in Hongkong bereits positiv getestet.


„Wir haben herausgefunden, dass sich COVID-19 bei Hunden, Schweinen, Hühnern und Enten schlecht vermehrt, aber umso besser bei Katzen und Frettchen. Bei Katzen erfolgt die Übertragung durch Atemtröpfchen“, sagte eine Gruppe von Wissenschaftlern des Veterinärforschungsinstituts von Harbin, das zur Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften gehört. Die Ergebnisse wurden am Mittwoch in bioRxiv veröffentlicht.

Ergebnisse aus Experimenten zeigen, dass sich COVID-19 bei Katzen effizient replizieren kann, wobei jüngere Katzen toleranter sind und das Virus über Tröpfchen zwischen Katzen übertragen werden kann. Während der Experimente führten die Forscher Proben des Virus in die Nase von fünf Hauskatzen ein und fanden später virale RNA- und Viruspartikel in den oberen Atemwegen von zwei Katzen, die sechs Tage später eingeschläfert wurden.

Die drei anderen Katzen wurden zusammen mit nicht infizierten Katzen untergebracht. Das Team entdeckte später virale RNA in einer der exponierten Tiere, was darauf hindeutet, dass das Virus bei Katzen über Tröpfcheninfektion übertragen wird.

Hunde haben jedoch eine geringere Anfälligkeit für das Virus. Dazu wurden Experimente an fünf drei Monate alten Beagles durchgeführt, die intranasal mit dem Virus und zwei anderen nicht infizierten Beagles untergebracht wurden. Ein infizierter Hund wurde am vierten Tag eingeschläfert, doch virale RNA konnte in keinem Organ oder Gewebe der anderen Tiere nachgewiesen werden, teilte das Team mit.

Eine Kurzhaar-Hybridkatze in Hongkong wurde kürzlich positiv auf das neuartige Coronavirus getestet und war damit das dritte Tier, von dem bekannt ist, dass es sich mit dem Virus infiziert hat. Zuvor waren bereits zwei Hunde in der Stadt positiv getestet worden. Belgien hat auch berichtet, dass eine Katze positiv auf COVID-19 getestet wurde.

Es konnten keine Beweise dafür gefunden werden, dass Heimtiere eine Infektionsquelle sein könnten, betonte die Sonderverwaltungsregion Hongkong am Dienstag unter Berufung auf die Abteilung für Landwirtschaft, Fischerei und Naturschutz der Stadtregierung. Das Team untersuchte mit der gleichen Strategie auch die Anfälligkeit von Schweinen, Hühnern und Enten. Die Ergebnisse zeigen, dass auch diese Tiere nicht anfällig für COVID-19 sind.

Alle Experimente wurden im Tierlabor für biologische Sicherheit der Stufe 4 des Veterinärforschungsinstituts von Harbin durchgeführt, das vom chinesischen Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten für diese Verwendung zugelassen wurde.

Das Labor ist eine der vier großtechnischen Einrichtungen der Stufe 4 für die biologische Sicherheit von Tieren weltweit. Es kann Infektionstests an allen Tieren durchführen, einschließlich Pferden, Rindern, Schafen, Schweinen, Geflügel, Mäusen und Affen. Das Labor wurde 2018 vom chinesischen Nationalen Akkreditierungsdienst für Konformitätsbewertung genehmigt.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Agrarwissenschaften,COVID-19,Hunde,Katzen