Tourismusziele angesichts steigender Besucherzahlen vor neuen Herausforderungen

07.04.2020

Die COVID-19-Epidemie ist in China auf dem Rückzug begriffen und zahlreiche Ausflugs- und Reiseziele öffnen wieder ihre Tore für die Öffentlichkeit. Damit steht die Tourismusbranche vor einer zweifachen Herausforderung: sie muss die wachsende Nachfrage bedienen und zugleich sicherstellen, dass die Seuche an den Tourismusstätten nicht erneut aufflammt.


Zwei Tage vor dem Qingming-Fest versammelten sich zehntausende von Besuchern in den Huangshan Bergen in der ostchinesischen Provinz Anhui.


Experten sind der Meinung, dass an Chinas Sehenswürdigkeiten sorgfältig darauf geachtet werden müsse, dass der Zugang geordnet erfolge und alle Gesundheitsvorkehrungen gewahrt würden, um sicherzustellen, dass der Saisonbetrieb auf kontinuierliche und sichere Weise aufgenommen werden könne.


Zwei Tage vor dem Qingming-Fest versammelten sich zehntausende von Besuchern in den Huangshan Bergen in der ostchinesischen Provinz Anhui. Das Gebiet ist UN-Welterbe, ein Weltgeopark und eine erstrangige Tourismusattraktion.


Bei einer Begrenzung der täglichen Besucherzahl auf 20.000 Personen, war die Kapazität bereits um acht Uhr morgens erschöpft. Im Zeitraum vom 1. bis 14. April besteht für die lokale Bevölkerung kostenfreier Zugang, eine Regelung, von der reichlich Gebrauch gemacht wurde. Um den Andrang zu kanalisieren, wurden sofort Anweisungen erteilt, die Besucher davon abhalten sollten, das Gebiet zu betreten.


Yang Jingsong, Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie für Tourismus, sagt, dass sich die Verwaltung des Huangshan-Tourismusgebiets nicht strikt an die Vorgaben des Ministeriums für Kultur und Tourismus gehalten habe, sonst wäre eine derartige Situation nicht eingetreten.


„Viele Touristen hatten nach stundenlangen Verkehrsstaus Schwierigkeiten, in das Gebiet zu gelangen. Dies war mangelnder Information geschuldet", meint Yang und vertritt die Auffassung, dass die Öffentlichkeit bereits im Vorfeld hätte unterrichtet und die Besucher in umliegende Gebiete hätten umgeleitet werden sollen, um dem Andrang Herr zu werden.


Das Tragen von Gesichtsmasken sei eine grundlegende Vorsorgemaßnahme bei Aktivitäten außerhalb der eigenen Wohnung. Am Tag der Wiedereröffnung der Huangshan Berge seien hingegen zahlreiche Besucher ohne Masken in das Gebiet geströmt, so Yang.


„Es ist wichtig, der touristischen Nachfrage zu entsprechen, Sicherheitsaspekte dürfen dabei  jedoch nicht vernachlässigt werden", sagt Yang.


Zhou Zijun, Professor am Institut für Öffentliche Gesundheit der Peking Universität, sagte am Montag gegenüber der Global Times, dass Menschenanballungen an Touristenstätten ein hohes Infektionsrisiko mit sich brächten.


„Chinesen sind nicht immun gegen das Coronavirus, man kann sich also leicht anstecken", sagt Zhou. „Zudem gibt es etliche mit dem Coronavirus Infizierte, die ohne Symptome und deshalb schwer zu identifizieren sind. Auch dies erhöhen das Ansteckungsrisiko an belebten Orten."


Kürzlich haben viele Leute ihre Selfies vom Frühlingsausflug in den Beijinger Chaoyang Park gepostet. Da eine große Anzahl ausländischer Studenten dabei keine Masken trugen, wurden im Netz Befürchtungen hinsichtlich der damit verbundenen Gesundheitsrisiken laut. Obwohl die Verwaltung des Parks erklärte, entsprechende Maßnahmen ergriffen zu haben, sind Experten der Auffassung, dass in dieser Hinsicht mehr getan werde müsse, da die Epidemie noch nicht restlos vorüber sei.


Öffentliche Parks „sollten ihre Besucherzahlen weiterhin im Verhältnis zu ihrer Fläche kontrollieren und bei zu großem Andrang den Zugang sperren", sagt Zhou.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Tourismusbranche,COVID-19,Frühlingsausflug,Huangshan