Aktuelle Aufsteiger im Club der Milliardäre stammen alle aus China

07.04.2020

Rupert Hoogewerfs Hurun Research veröffentlichte am Montag einen Sonderbericht, aus dem die aktuelle Rangfolge in der Liste der Milliardäre, der Hurun Global Top 100, der letzten zwei Monate hervorgeht.

Dabei konnte China sechs neue Milliardäre zu dieser Liste beisteuern, und somit den größten Zuwachs verzeichnen, während Indien drei und die USA zwei Milliardäre einbüßten.

Im Zeichen der sich durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten weltweiten Wirtschaftskrise verloren die 100 reichsten Menschen der Welt mit 408 Milliarden US-Dollar innerhalb von nur zwei Monaten 12,6 Prozent ihrer Vermögen. Alle in den letzten zweieinhalb Jahren angehäuften Zuwächse sind damit verbrannt. Bemerkenswerterweise verzeichneten nur neun Milliardäre einen Vermögenszuwachs und alle von ihnen kommen aus China.

Das aktuelle Ranking reflektiert weitgehend die Fähigkeit der Länder zu einem effektiven Betrieb ihrer Wirtschaft unter den schwierigen Bedingungen der Coronakrise. Dabei geht es vor allem darum, wie flexibel auf die Alltagsbedürfnisse der Konsumenten reagiert würde. Dies ist China nach Meinung von Beobachtern offenbar in bewundernswerter aber nur schwer nachzuahmender Weise gelungen.


Die neun milliardenschweren Unternehmer, die reicher geworden sind, kommen alle aus China, darunter der Schweinefleischproduzent Muyuan, der Lebensmittelkonzern New Hope, der Sojasaucenhersteller Haitian, die Logistiker JD.com Inc. und SF Express, sowie der Elektronikriese Xiaomi, und der Produzent von Medizintechnik Mindray.

Zhang Yansheng, Chefwissenschaftler des China Center for International Economic Exchanges, ist der Auffassung, dass die Coronakrise einen zu starken Einfluss auf Geschäftsverlauf und Wohlstandsentwicklung bekommen habe. Vieles bewege sich noch im Bereich von Gewinnerwartungen von Betrieben, die möglicherweise zu den Profiteuren der aktuellen Entwicklung zählten oder die auch während des Höhepunktes der Coronakrise uneingeschränkt produzieren konnten.


Ein genauer Blick auf die erfolgreichen Unternehmen offenbare die Gründe für deren Erfolg, sagte Hoogewerf am Montag gegenüber der Global Times. Nehme man zum Beispiel Mindray, so sei klar, dass es gegenwärtig leider einen enormen Bedarf nach den Produkten des Unternehmens gäbe. 


Hoogewerf ist sich jedoch unsicher, ob diese Zuwächse nachhaltig sein würden. Die Nachhaltigkeit der Gewinne hänge davon ab, wie „sich die Aktienmärkte in Relation entwickelten. Ich gehe davon aus, dass sich die amerikanischen und einige der europäischen Aktienmärkte erholen werden, aber ich weiß nicht, ob dies innerhalb eines Monats oder eines halben Jahres oder in den nächsten zwei Jahren oder wann auch immer geschehen wird."

 

Nach der Vermögensumschichtung im Gefolge der Coronakrise führen die USA die Liste mit 34 Milliardären an, während China 29 aufweist. Vor zwei Monaten belief sich das Verhältnis noch auf 36 gegenüber 23.

Hoogewerf äußert sein Erstaunen über die große Verringerung des Abstandes in diesem Ranking nur zwei Monate nach dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie.

Es gebe gewisse Megatrends, die trotz der gegenwärtigen Wirtschaftskrise ungebrochen seien. Dazu zählten Künstliche Intelligenz, Blockchain, Computerwolken, Mega Data und Internethandel im Zeitalter von 5G.

Auf einigen dieser innovativen Gebieten weise China zwei charakteristische Vorteile auf: die Skalierbarkeit des Marktes und das sehr aktive Investitionsklima des Landes. Beides zusammengenommen eröffne China gute Aussichten hinsichtlich neuer Wirtschaftszweige.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Hurun,COVID-19,Vermögenszuwachs,Coronakrise