COVID-19-Pandemie
Beijing bleibt bei strengsten Notfallschutzmaßnahmen
Neben der Provinz Hubei halten mittlerweile nur noch die drei nordöstlichen Städte bzw. Provinzen Beijing, Tianjin und Hebei die höchste Notfallstufe gegen das Coronavirus aufrecht. Wie eine hohe Beamtin aus der Hauptstadt erklärte, habe Beijing besondere Aufgaben und Pflichten, weshalb weiterhin die höchste Vorsicht gelten müsse.
Beijing werde weiterhin wachsam gegenüber der neuartigen Coronavirus-Pandemie bleiben und deshalb den Notfallreaktionsmechanismus der ersten Stufe aufrechterhalten, ließ die stellvertretende Generalsekretärin der Beijinger Stadtregierung, Chen Bei, am Donnerstag wissen.
Neben der Provinz Hubei, der am härtesten betroffenen Region in ganz China, halten nur Beijing, Tianjin und die nordchinesische Provinz Hebei weiterhin an einem Notfallreaktionsmechanismus der ersten Stufe gegen das neuartige Coronavirus fest.
Chen sagte am Donnerstag, Beijing müsse strenge und praktische Maßnahmen zur Virus-Bekämpfung ergreifen, da importierte Fälle, die von außerhalb der Landesgrenzen kommen, immer noch stark wüteten. Zudem beschleunige die Aufhebung der Abriegelungen den Bevölkerungsstrom im ganzen Land.
„Beijing hat als Hauptstadt Chinas besondere Funktionen mit einem besonderen Einfluss, was uns dazu veranlasst, strengere und durchführbare Maßnahmen zur Epidemieprävention und -bekämpfung anzuwenden", erklärte Chen.
Sie fügte hinzu, dass die Fähigkeit, COVID-19-Infizierte zu identifizieren, durch die Durchführung bestimmter epidemiologischer Untersuchungen verbessert werden müsse.
„Bei unseren jüngsten Schritten haben wir auch den Kreis der Personen erweitert, die in der Hauptstadt Nukleinsäuretests machen müssen, um die Infizierten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln", erläuterte sie.
Da die Epidemie-Prävention und -kontrolle in der Hauptstadt wahrscheinlich ein langfristiger Normalfall bleiben werde, werde Beijing den Bevölkerungsstrom durch die Stadt auf ein Minimum reduzieren und kontinuierlich in einem sicheren und geordneten Zustand bleiben, sagte Chen.
Beijing hatte am 24. Januar den Notfallschutz der ersten Stufe aktiviert, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Bis zum 30. Januar waren alle 31 Regionen auf Provinzebene auf dem chinesischen Festland gleichgezogen und hatten ebenfalls Stufe 1 aktiviert.
Das chinesische Warnsystem für das öffentliche Gesundheitswesen ist nach Art, Schadensausmaß und Umfang eines Vorfalls in vier Stufen eingeteilt: Stufe I (Extrem signifikant), Stufe II (Signifikant), Stufe III (Schwerwiegend) und Stufe IV (Normal).
Im Rahmen der Notfallreaktion der ersten Stufe ist die Kommunalverwaltung unter der Leitung des Staatsrates (das chinesische Kabinett) für die Organisation, Koordinierung und Abwicklung aller Notfallmaßnahmen im Gesundheitswesen, die Weitergabe von Informationen, die Sammlung von Hilfsmaterialien und den Bau von notwendigen Einrichtungen zuständig.
Shanghai senkte den Notfallschutz am 24. März von der ersten auf die zweite Stufe. Bis zum 1. April hatten sechs Regionen auf Provinzebene auf dem chinesischen Festland die Notfallreaktion auf die zweite Stufe angepasst, und 19 Provinzen, Gemeinden und autonome Gebieten hatten die Notfallreaktion sogar auf die dritte Stufe gesenkt beziehungsweise sind auf dieser geblieben. Laut einem Bericht von Caixin bleiben zwei sogar auf der vierten Stufe der Notfallreaktion.