Reaktion auf Pompeo
China anzuschwärzen hilft den USA nicht weiter
China zu stigmatisieren, führe zu nichts, sagte das chinesische Außenministerium am Donnerstag und rief die Amerikaner dazu auf, nicht dem Beispiel gewisser Politiker zu folgen, welche die COVID-19 Pandemie zu Ablenkungsmanövern und Schuldzuweisungen missbrauchten.
Ein Archivfoto vom Zhao Lijian, Sprecher des Außenministeriums am 5. März.
Diese Äußerung des Amtssprecher Zhao Lijian war die Reaktion auf ein Radiointerview von US-Außenminister Mike Pompeo vom Mittwoch, in dem dieser China mangelnde Transparenz vorgeworfen und behauptet hatte, dass das Virus aus Wuhan in China stamme.
Schmutzkampagnen und Schmähkritik an anderen würden das Virus nicht aufhalten, sagte Zhao und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch die Amerikaner den Kampf gegen die Seuche gewinnen mögen.
Es gäbe keine Veranlassung für die Unterstellung, China wolle die Pandemie vertuschen und zeige keine ausreichende Transparenz, sagte der Sprecher des Außenministeriums. Es gebe für die USA offene Kommunikationskanäle, um sich umfassend aus China über das neuartige Cronavirus zu informieren.
„Wir haben in China alles getan, was wir konnten und was wir getan haben sollten. Darüber, ob die Vereinigten Staaten in vollem Umfang und auf effektive Weise die wertvolle Zeit und die wichtigen Informationen genutzt haben, die China zur Verfügung gestellt hat, wird die Geschichte urteilen", sagte Zhao.
China sei das erste Land gewesen, dass der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Pandemie gemeldet habe, dies bedeute aber nicht, dass das Virus seinen Ausgang von Wuhan genommen habe.
Eine Pandemie könne an jedem beliebigen Ort, in jeder Region, in jedem Land, in jeder Stadt auf der Welt ausbrechen. Die Feststellung des Ursprungs einer Krankheit sei eine wissenschaftliche Frage, zu der Mediziner und Wissenschaftler forschen müssten, sagte Zhao.
„Jedes verantwortungsbewusste Land wird sich einer unverantwortlichen Zuschreibungen des Virus entschlossen verweigern."
In einer Stellungnahme in eigener Sache hat sich am Dienstag die Redaktion des Wissenschaftsmagazins Nature bei seinen Lesern dafür entschuldigt, ursprünglich das Virus mit Wuhan und China in Verbindung gebracht zu haben. Dies sei ein „Fehler" gewesen, für den man „die Verantwortung übernimmt und sich entschuldigt".
Zhao sagte, dass das Virus keine Grenzen, Rassen oder Gesellschaftssysteme kenne. Alle Länder sollten Gesundheit und Sicherheit ihrer Bevölkerung die höchste Priorität einräumen und angemessene und geeignete Maßnahmen gegen die Seuche ergreifen.
Zu dem Vorwurf Finnlands, dass in China bestellte Schutzmasken ungeeignet für die Verwendung in Krankenhäusern seien, sagte Zhao, sein Land werde den Fall näher untersuchen. Er rief dazu auf, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.
Nach Angaben von Zhao hätte Finnland die Güter über einen Zwischenhändler bezogen. Auf den Ausfuhrdokumenten seien die Masken als nicht-chirurgische Masken gelistet.