Nicht-finanzielle Auslandsinvestition in China sinken im 1. Quartal

17.04.2020

 

Ausländische Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment, FDI) im nichtfinanziellen Sektor sanken im ersten Quartal dieses Jahres auf dem chinesischen Festland im Jahresvergleich um 10,8 Prozent auf 216,19 Milliarden Yuan (31,2 Milliarden US-Dollar), teilte das Handelsministerium am Mittwoch mit.

 

Die Investitionszuflüsse seien durch die COVID-19-Pandemie in diesem Dreimonatszeitraum beeinträchtigt worden. Im März gingen die FDI-Ströme im Jahresvergleich um 14,1 Prozent auf 81,78 Milliarden Yuan zurück. Der Rückgang fiel damit um 11,5 Prozentpunkte geringer aus als im Februar.

 

Die FDI-Zuflüsse im März zeigten aber, dass sich die globalen Unternehmen mittlerweile bewusst seien, dass die Auswirkungen der Epidemie nur kurzfristiger Natur sein würden, erklärte Ma Yu, ein Forscher an der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Beijing. Dies sei auch der Regierung zu verdanken, die eine Reihe von politischen Maßnahmen eingeführt habe, um ausländischen Unternehmen bei der Wiederaufnahme der Produktion und der weiteren Erschließung des Konsumpotenzials auf Chinas Markt zu helfen.

 

Angesichts der Unsicherheiten auf den Weltmärkten hätten multinationale Unternehmen derzeit keine Pläne, ihre Investitionen in China zu kürzen, da sich China stetig von der Epidemie erholt und bereits damit begonnen habe, Waren in andere Teile der Welt zu exportieren, betonte er. China werde bis zum nächsten Jahr mehr FDI-Zuflüsse in Bereiche wie medizinische Produkte, Pharmazeutika und High-Tech-Industrien verzeichnen, machte Ma klar.

 

Nach Angaben des Ministeriums sind die globalen Kapitalströme in die High-Tech-Dienstleistungsbranche auf dem chinesischen Festland zwischen Januar und März im Jahresvergleich um 15,5 Prozent gestiegen und machen 29,9 Prozent der ausländischen Investitionen im Dienstleistungssektor aus.

 

Zur gleichen Zeit verzeichneten die Informationsdienste im Jahresvergleich einen FDI-Anstieg um 28,5 Prozent, während E-Commerce-Unternehmen im Jahresvergleich 62,4 Prozent zulegten. Professionelle technische Dienstleistungen waren mit einem jährlichen FDI-Wachstum um 95 Prozent ein weiterer großer Gewinner.

 

Der japanische multinationale Konzern Panasonic Corp gab letzten Monat bekannt, dass er in Guangzhou, der Hauptstadt der Provinz Guangdong, ein Werk zur Herstellung von Elektronikmaterialien für 5G-Produkte errichten werde.

 

Wei Jianguo, stellvertretender Vorsitzender des China Center for International Economic Exchanges in Beijing, sagte, es sei ein günstiger Zeitpunkt für China, das Tempo der angebotsseitigen Strukturreformen zu beschleunigen: „Sofern solche Reformen Produktionselemente wie Kapital, Arbeitskräfte und Technologie mobilisieren oder sogar aufwerten und eine qualitativ hochwertige Entwicklung sowie eine Modernisierung der Governance erreichen können, dann werden die Kosten, die China während des Ausbruchs bezahlt hat, nicht umsonst gewesen sein."

 

Als eine wichtige Komponente der angebotsseitigen Strukturreform werde die „neue Infrastruktur“, die sieben Bereiche wie zum Beispiel 5G, Höchstspannung (technisch genutzte elektrische Spannungen im oberen Hochspannungsbereich) und das Internet der Dinge umfasst, dazu beitragen, mehr ausländische Investitionen anzuziehen und Chinas Entwicklungsfähigkeiten zu verbessern, erklärte Wei.

 

In dem Bestreben, die Dynamik seines Wirtschaftswachstums zu steigern, kündigte Shanghai letzte Woche 24 neue politische Maßnahmen an, um das Geschäftsumfeld der Stadt weiter zu verbessern und mehr ausländische Investoren anzuziehen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Auslandsinvestition,China ,COVID-19-Pandemie