COVID-19

Zuerst die Behandlung, dann die Rechnung

17.04.2020

Ausländische Staatsangehörige, die bestätigte COVID-19-Fälle sind oder bei denen vermutet wird, dass sie sich auf dem chinesischen Festland mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben, werden zunächst behandelt, bevor sie die Kosten aus der Tasche bezahlen müssen, so eine Mitteilung der Nationalverwaltung für die Sicherheit im Gesundheitswesen.

 

 

Die Maßnahme ziele darauf ab, sicherzustellen, dass alle ausländischen Patienten sofort in den Krankenhäusern aufgenommen werden, auch wenn sie nicht in der Basiskrankenversicherung des Landes versichert seien, so die Verwaltung. Die Mitteilung wurde am Mittwochabend gemeinsam mit dem Außenministerium, dem Finanzministerium und der Nationalen Gesundheitskommission veröffentlicht.

 

Ein Teil der Behandlungsgebühren wird den nationalen oder kommerziellen Versicherungen, bei denen sie möglicherweise eingeschrieben sind, in Rechnung gestellt. Für die Zahlung der restlichen Gebühren sind die Patienten selbst verantwortlich.

 

Ausländische Staatsangehörige müssen auch die Kosten für die medizinische Beobachtung in Krankenhäusern oder die zentralisierte Quarantäne übernehmen, hieß es in der Mitteilung.

 

Die Kommunalverwaltungen sind verpflichtet, Informationen über neue Coronavirus-Fälle, die unter Ausländern in China entdeckt wurden, einzuholen und zu aktualisieren sowie die Behandlung und Bezahlung in solchen Fällen angemessen zu handhaben. Probleme müssen schnell an höhere Behörden gemeldet werden.

 

Obwohl die Mehrheit der lokal übertragenen Infektionen und der importierten Fälle in China chinesische Staatsbürger sind, haben die lokalen Behörden auch eine steigende Zahl von Infektionen unter ausländischen Personengruppen gemeldet.

 

In Guangzhou in der Provinz Guangdong hat die örtliche Regierung in diesem Monat ein Testprogramm für 4.553 Bürger afrikanischer Länder gestartet. Bis Montag wurden 111 Afrikaner positiv auf das Virus getestet, darunter 19, die gerade erst aus Übersee eingereist waren sowie einige asymptomatische Fälle, sagte der stellvertretende Bürgermeister Guangzhous, Chen Zhiying, am Montag und fügte hinzu, dass alle positiv getesteten in Behandlung seien.

 

Offizielle Statistiken zur Anzahl der Ausländer, die sich auf dem Festland mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben, liegen bislang nicht vor. Eine diesbezüglich an die Nationale Gesundheitskommission gerichtete Anfrage blieb am Freitag unbeantwortet.

 

Am 6. April beliefen sich die durchschnittlichen Kosten für die Behandlung einer hospitalisierten Person mit dem neuartigen Coronavirus auf 21.500 Yuan (2.800 Euro). Bei schweren Fällen seien durchschnittliche Mindestkosten von 150.000 Yuan (ca. 19.500 Euro) anzusetzen, wobei die Kosten laut Xiong Xianjun, dem Leiter der Abteilung für medizinische Dienstleistungen, nur in einigen kritischen Fällen die Grenze von einer Million Yuan (130.000 Euro) überstiegen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: COVID-19,Coronavirus,Behandlung