Coronavirus-Epidemie

„Kauft Waren aus Hubei" wird zur landesweiten Kampagne

17.04.2020

Vor zwei Monaten waren die Straßen von Wuhan menschenleer und die Provinz Hubei von der Außenwelt abgeschlossen, um die Ausbreitung des tödlichen Coronavirus zu stoppen. Jetzt kaufen Menschen aus ganz China alles, was die Provinz an lokalen Produkten zu bieten hat: Nudeln in scharfer Soße, Enten, Fischprodukte und Obst. Das soll der Wirtschaft der Provinz wieder auf die Beine helfen.


Ein Poster für ein Livestreaming-Verkauf von Hubei-Produkten, der von der Verkaufskanone Viya und der Hubeier Schauspielerin Wu Qian geleitet wird.


Der Aufruf „Kauft Waren aus Hubei" ist mit Hilfe einfacher Bürger, Regierungsbeamter, Prominenten und Unternehmen zu einer landesweiten Kampagne geworden. In ihr werden die beiden Geschäftsmodelle, die in China und der Welt am schnellsten wachsen – Internethandel und Werbung im Livestream – mit dem seit Jahrzehnten ausgebauten Internet, der logistischen Infrastruktur und der Technikbegeisterung der Menschen verbunden. Vor allem aber sind Millionen von Menschen im ganzen Lande davon inspiriert, Geld nicht zu reinem Genießertum aufzuwenden, sondern um ihren Landsleuten in Not eine helfende Hand zu reichen.  Das Ergebnis: Millionenbeträge werden der lokalen Wirtschaft zugeführt, zehntausende von Betrieben und Arbeitsplätzen werden gerettet.


Die Kampagne wurde am 6. April gestartet, als die chinesische Livestreaming-Sensation Li Jiaqi, der berühmt dafür geworden ist, innerhalb von fünf Minuten über das Internet 150.000 Lippenstifte verkauft zu haben, zusammen mit dem Star der Abendnachrichten Zhu Guangquan einen Livestream zur Vermarktung von Produkten aus Hubei lancierte.

Rund elf Millionen Zuschauer verfolgten die beiden, als sie im Livestream lokale Köstlichkeiten probierten und darum warben, diese Produkte zu bestellen. Dies führte innerhalb weniger Stunden zum Absatz von Produkten aus Hubei im Wert von mehr als vierzig Millionen Yuan (5,2 Millionen Euro).

Diese Woche stiegen weitere Prominente ein, wodurch die Sache zusätzlich an Fahrt gewann. Am Sonntag begeisterte ein Livestream mit der Nachrichtensprecherin Ouyang Xiadan und dem Schauspieler Wong Cho Lam 122 Millionen Zuschauer, die in rund zwei Stunden Produkte im Wert von geschätzt 40,14 Millionen Yuan kauften.

Am Montag zogen Verkaufskanone Viya und die Hubeier Schauspielerin Wu Qian mehr als 127 Millionen Zuschauer an und setzten Waren im Wert von 61 Millionen Yuan ab, sagt Bai Jiale, Manager für Internethandel bei der Livestream-Plattform Kuaishou, welche gemeinsam mit vielen anderen Plattformen, darunter auch die Applikation der People's Daily, die Livestream-Session organisiert hatte. Während der Sendung seien Snacks auf der Basis von Entenfleisch innerhalb von Sekunden ausverkauft gewesen.

Alibaba, die größte Plattform für  Internethandel in China, hat bekanntgegeben, zwanzig Millionen Kilogramm landwirtschaftlicher Produkte aus Hubei verkauft zu haben, was einer Steigerung um 660 Prozent entspräche. Eine weitere Plattform, jd.com, habe in der ersten Aprilwoche 1400 Tonnen Lebensmittel aus Hubei abgesetzt.

Von diesen enormen Verkaufszahlen profitierten nicht nur die Erzeuger, sondern auch unzählige andere Menschen, die in der Verpackungsindustrie, Lagerhaltung und Logistik arbeiteten, sagt der Beijinger Experte für Internethandel Liu Dingding: „Wir sollten nicht nur auf das Warenvolumen blicken. Dahinter steckt auch die Belebung benachbarter Wirtschaftszweige, Investitionen und Gewinne. Die Wertschöpfung ist unermesslich."

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Hubei,Coronavirus,Wirtschaft,Internethandel,Livestream