90 Millionen

Verdreifachung der Reiseaktivitäten zum 1. Mai erwartet

23.04.2020

Die bevorstehende Urlaubszeit um den Tag der Arbeit, die dieses Jahr den Zeitraum 1. bis 5. Mai umfasst, wird vor dem Hintergrund eines deutlichen Abflachens der COVID-19-Epidemie einen ersten Höhepunkt der Reiseaktivitäten in China bewirken. Dies geht aus einer Untersuchung des chinesischen Tourismuskonzerns Ctrip hervor. In ihr wird vorausgesagt, dass für Anfang Mai rund neunzig Millionen Reisen geplant seien, doppelt so viele wie zum Qingming-Fest Anfang April.



Marktbeobachter zeigen sich vorsichtig optimistisch über die Aussichten des Tourismussektors. Nach ihrer Auffassung wäre eine Erholung des Tourismus ein gutes Zeichen für einen Sieg Chinas im Kampf gegen das neuartige Coronavirus. Man erwartet jedoch vor dem Nationalfeiertag am 1. Oktober keine Rückkehr zur Normalität.


In dem Bericht, den Ctrip am gestrigen Mittwoch der Global Times zugänglich gemacht hat, ist von der höchsten Zahl geplanter Reisen seit Ausbruch der Coronaepidemie die Rede. Demnach steigt die erwartete Reiseaktivität um 353 Prozent, während die Gesamtzahl der Reisen im Vergleich zu Anfang April um 282 Prozent wachsen wird.


Zahlen der China Tourism Academy belegen, dass mehr als 43 Millionen Reisen während der dreitägigen Urlaubszeit um das Qingming-Fest Anfang April unternommen worden sind, wobei ein Umsatz von 8,26 Milliarden Yuan erzielt worden ist, was im Jahresvergleich einem Rückgang um 80 Prozent entsprach. Die Marktanalyse von Ctrip geht davon aus, dass sich Anfang Mai der Umfang der Reiseaktivitäten mindestens verdoppeln werde. Buchungen innerhalb der Heimatprovinzen der Reisenden hätten sich um 160 Prozent gesteigert.


Nach Ansicht von Li Mingde, Mitarbeiter des Zentrums für Tourismusforschung unter der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, sei es verständlich, dass Menschen, die monatelang zu Hause gesessen wären, sich durch das Schmieden von Reiseplänen erfreuten. Die sich beruhigende Situation an der Coronafront gäbe Anlass für Optimismus.


Aber angesichts der fluktuierenden Situation rund um das Coronavirus scheuen viele Menschen davor zurück, über Provinzgrenzen hinweg zu reisen. Die meisten Reisenden bevorzugen es, sich innerhalb ihrer Heimatprovinzen zu bewegen.


Menschen aus Shanghai sind am reiselustigsten. Die Stadt selbst erwartet die meisten Besucher in China. Beijing steht an siebenter Stelle hinsichtlich der Zahl derer, die die Stadt im Rahmen einer Reise verlassen möchten, und an dritter Stelle der Beliebtheit als Reiseziel. Beijing hat derzeit die umfassendsten Vorbeugemaßnahmen mit strengen Quarantänebestimmungen.


Chinas Außenministerium rief am Dienstag die Bürger dazu auf, von Auslandsreisen abzusehen und sich der Gefahr der Ansteckung und des Festsitzens im Ausland bewusst zu sein.


Um sicherzustellen, dass Ausflüge und Urlaubsreisen in sicherer und geordneter Weise ablaufen, haben das Ministerium für Kultur und Tourismus und die Nationale Gesundheitskommission am 13. April eine Verordnung erlassen, wonach heimische Tourismusziele nur Außenbereiche öffnen dürfen, nicht aber Stätten in geschlossenen Räumen.


Dabei sollte die Anzahl der Besucher nicht mehr als dreißig Prozent der normalerweise zugelassenen Besucherzahl überschreiten. Die Tourismusstätten werden dazu angehalten, ein System der Ticketvorbestellung einzurichten beziehungsweise zu verbessern, und Time-Slots für den Besuch anzubieten.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Coronavirus,COVID-19,Tourismus,Reiseaktivität