IWF und WTO fordern offenen Handel während COVID-19-Pandemie
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Welthandelsorganisation (WTO) forderten die Länder am Freitag nachdrücklich auf, keine Export- und anderen Handelsbeschränkungen aufzuerlegen, während die Welt gegen die COVID-19-Pandemie kämpft.
„Wir sind besorgt über Versorgungsstörungen aufgrund der zunehmenden Verhängung von Exportbeschränkungen und anderer Maßnahmen, die den Handel mit wichtigen medizinischen Gütern und Lebensmitteln einschränken“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des IWF und der WTO, und sie warnten, dass Exportbeschränkungen "gefährlich kontraproduktiv" sein können, wenn sie kollektiv ergriffen würden.
„Solche Maßnahmen stören die Lieferketten, drücken auf die Produktion und leiten knappe, kritische Produkte und Arbeitskräfte von dem Ort weg, an dem sie am dringendsten benötigt werden“, äußerten die beiden internationalen Institutionen. Das Ergebnis sei, dass "die Gesundheits- und Wirtschaftskrise verlängert und verschärfen würde", wobei die schwerwiegendsten Auswirkungen wahrscheinlich die ärmeren und schutzbedürftigeren Länder träfen.
Zusätzlich zu den Beschränkungen für medizinische Güter treten trotz des starken Angebots allmählich Beschränkungen für einige Lebensmittel auf, was mehr Aufmerksamkeit für die Rolle der offenen Handelspolitik bei der Bekämpfung des Virus, der Wiederherstellung von Arbeitsplätzen und der Belebung des Wirtschaftswachstums erfordert. „Wir fordern die Regierungen auf, keine Export- und anderen Handelsbeschränkungen aufzuerlegen oder zu verschärfen, und daran zu arbeiten, die seit Jahresbeginn geltenden Beschränkungen unverzüglich aufzuheben“, sagten sie und fügten hinzu, dass die WTO und die G20 zu diesen wichtigen Angelegenheiten zwei Foren für die globale politische Koordinierung anbieten.
Unter Berufung auf die Erfahrungen in der globalen Finanzkrise sagten sie, die Weltwirtschaftsführer hätten sich 2008 gemeinsam verpflichtet, ein Jahr lang auf neue Import-, Export- und Investitionsbeschränkungen zu verzichten, um weit verbreitete Handelsbeschränkungen zu vermeiden, die die Krise verschlimmert und die Erholung verzögert hätten. „Die Geschichte hat uns gelehrt, dass das Offenhalten der Märkte allen hilft - insbesondere den ärmsten Menschen der Welt. Wir sollten nach diesem Lehren handeln“, sagten sie.
Die gemeinsame Erklärung kam, nachdem der IWF vergangene Woche erklärt hatte, dass die Weltwirtschaft aufgrund der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 voraussichtlich um 3 Prozent schrumpfen werde. Das wäre die schlimmste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren.