BILD-Berichterstattung

Doppelmoral, Verleumdungen und Provokationen – „Die Schande der deutschen Medien“ Exklusiv

29.04.2020

von Chen Qi, Beijing


Viele westliche Medien, auch deutsche, berichten schon seit längerer Zeit überwiegend voreingenommen und negativ über China. In Zeiten der Coronakrise hat sich diese Tendenz nun noch einmal gesteigert. Die deutsche Bild-Zeitung ist dabei eine der lautesten und schrillsten Stimmen.

Seitdem sich das neuartige Coronavirus in Europa und den USA ausbreitet, fordern einige westliche Medien, dass „China für die Verluste wegen der Pandemie aufkommt“. In den deutschen Medien ist die Bild der stärkste Treiber dieser Forderung. In Wahrheit kennen einige deutsche Medien, darunter vor allem die Bild, in ihrer Berichterstattung über China schon seit vielen Jahren nur noch Kritik und Schuldzuweisungen. Die jüngsten öffentlichen Angriffe auf China können als nichts anderes als Provokation und Erpressung bezeichnet werden.


Seit dem Ausbruch der Pandemie hat Bild nacheinander kurze Kommentare veröffentlicht, in denen sie China verteufelt. Am 15. April veröffentlichte die Zeitung den Artikel „Was uns China jetzt schon schuldet ". Dieser enthielt unter anderem die Behauptung, China habe die Welt nicht rechtzeitig informiert und die Ausbreitung der Pandemie verursacht. Zudem wird eine lange „Rechnung“ aufgemacht, die China Deutschland wegen der angeblichen Verfehlungen bereits schulde. Die Liste reicht von Verlusten, die die deutschen Unternehmen wegen des Virus erleiden, den Kosten der Regierung für den Kauf von Masken und die Forschung und Entwicklung von Impfstoffen, bis hin zum durchschnittlichen BIP-Verlust pro Einwohner.


Bild-Cefredakteur Julian Reichelt


Direkt nach der Veröffentlichung des Artikels schrieb die chinesische Botschaft in Deutschland einen öffentlichen Brief an die Zeitung, in dem sie starke Kritik äußerte. Bild hörte hier jedoch noch nicht auf, sondern verstärkte die Vorwürfe sogar noch. Am 17. April veröffentlichte Chefredakteur Julian Reichelt ein Video, um China in Form eines „offenen Briefes" anzugreifen. Dort redet Reichelt von bürgerlichen Freiheiten bis zu den Rechten des geistigen Eigentums - die Inhalte überschreiten das ursprüngliche Thema „Coronavirus“ bei weitem.
 
Wer hat die Epidemie-Bekämpfung wirklich verzögert?


Vor dem weltweiten Ausbruch der Pandemie hatte China bereits die relevanten Informationen veröffentlicht, und sein Wissen über die Ansteckungsweise (Infektiosität) des Virus mit der Welt geteilt. Mit einer rechtzeitig und richtigen Reaktion hätten die Schwierigkeiten und die Verluste während der Prävention und Kontrolle in Deutschland viel geringer sein können als die Chinas. Von Chinas Ankündigung dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragbar sei, bis zum Ausbruch des Virus in Deutschland war mehr als ein Monat vergangen. Deutschland hatte sich jedoch der Illusion hingegeben, gut vorbereitet zu sein. Jetzt, da der Ausbruch stattgefunden hat, beschuldigen einige in Deutschland China, zu spät kommuniziert zu haben.


Zu Beginn des Ausbruchs gab es auch in China einige Unruhe und Unordnung. Aber sehr schnell hat China starke Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der Epidemie entschlossen zu verhindern. Noch Ende Januar hatte der deutsche Virologe Christian Drosten festgestellt: „China hat alles getan, was getan werden muss." Heutzutage, da die Vorwürfe und Verschwörungstheorien mehr werden, erwähnen deutsche Medien diesen Satz äußerst selten.


Andersherum könnte man auch Fragen an westliche Länder stellen. Wäre die Welt heute besser dran, wenn die Epidemie erstmals in Deutschland oder den USA entdeckt worden wäre? Können Chinesen im Ausland Ansprüche stellen für die Risiken und Diskriminierungen, die sie durch das ehemalige „Maskenverbot" erlitten haben?

 

Doppelmoral: Diskussionen über den Ursprung des Virus

 

Obwohl es keinerlei zuverlässige Beweise gab, vermutete die Washington Post, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan stammte. Der Chefredakteur der Bild zitierte dies in seinem Video direkt als Tatsache, ohne selbst Nachforschungen anzustellen.


Tatsächlich haben Wissenschaftler diese „Laborleck“-Behauptung lange widerlegt. Selbst die Sprecherin der WHO, Fadra Shaib, hat auf einer Pressekonferenz in Genf am 21. April öffentlich die Position der Organisation zum Ausdruck gebracht: Basierend auf den vorhandenen Erkenntnissen stamme das neuartige Coronavirus demnach von Tieren und sei nicht künstlich im Labor hergestellt worden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Deutsche Medien, Bild, Coronakrise, China