Nicht nur das, auch viele amerikanische Medien haben dieses Argument bereits widerlegt: ABC hat beispielsweise berichtet, dass Wissenschaftler starke Beweise dafür hätten, dass das neuartige Coronavirus in der Natur entstanden sei. Die New York Times veröffentlichte einen Artikel, der besagt, dass die Genomforschung zeige, dass die Fälle des neuartigen Coronavirus vor allem aus Europa nach New York gekommen seien. Auch solche Berichte haben Bild und andere Medien jedoch ignoriert.

Infektionskrankheiten wie H1N1 und AIDS traten erstmals in den USA auf, aber hier behaupteten westliche Medien weder, dass das Virus „absichtlich hergestellt" wurde, noch verlangten sie eine Entschädigung. Nach der Entdeckung des neuartigen Coronavirus in China - ein Land mit einem anderen politischen System - gibt es nun aber plötzlich viele deutsche Medien, die Gerüchte als Grundlage für ihre Beurteilung verwenden. Dies ist eine typische Doppelmoral.

Messen mit zweierlei Maß: Daten zur Epidemie

Am 17. April überarbeitete Wuhan seine Daten der bestätigten Infizierten und Todesfälle. Anschließend stellte Reichelt im Interview mit Bundesaußenministerin Heiko Maas Fragen wie diese: „Wir sehen dass die Zahlen nicht stimmten, dass China sehr wahrscheinlich zu spät über das Virus informiert hat. Haben Sie die Hoffnung dass China ehrlich ist?"

Dabei steht die deutsche Statistik selbst vor großen Problemen: Wenn man sich die Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) ansieht, scheint es so, als ob sich das neuartige Coronavirus in Deutschland „am Wochenende ausruht". Deutsche Medien wie Der Spiegel enthüllten, dass die RKI-Daten um mehr als eine halbe Woche verzögert erfolgten und deutlich zu niedrig ausfallen würden. Das Magazin sprach von Datenabweichungen von bis zu 5000 Fällen. Viele Deutsche können sich nicht mehr auf das RKI verlassen und nutzen andere Plattformen, um die korrekten Daten zu finden.

In den Augen einiger deutscher Medien ist das Problem mit den deutschen Daten jedoch technischer Natur, während die Korrektur der chinesischen Daten „unehrlich" sei, was ein ernstes Qualitätsproblem darstelle.

Erwähnenswert ist, dass Bild und die Welt beide zur größten Verlagsgruppe in Europa gehören: Axel Springer. Der Gruppe gehören mehr als 230 Zeitungen und Zeitschriften in Europa, wodurch sie einen großen Einfluss hat. 2019 begann der US-amerikanische Investor KKR, in die Gruppe zu investieren. Derzeit hält KKR 47,62 Prozent der Anteile an der Axel Springer Gruppe und ist damit der größte Anteilseigner. Die Süddeutsche Zeitung erklärte zu Beginn der Investition von KKR: Der Zufluss von US-Kapital ist „gefährlich für die journalistische Unabhängigkeit ".

Wie die chinesische Botschaft in Deutschland sagte: „Wer so aufrechnet, wie Sie das mit der BILD-Zeitung von heute tun, schürt Nationalismus, Vorurteile sowie Fremden- und Chinafeindlichkeit." Diese Aktionen haben die Grenzen der Medien klar durchbrochen und werden die Menschen unweigerlich irreführen, die Kluft zwischen den beiden Völkern vertiefen und somit die bilaterale Zusammenarbeit beeinträchtigen.