Beijing senkt COVID-19-Notfallreaktionsstufe
Heute, am 30. April, hat Chinas Hauptstadt die Notfallreaktionsstufe im Bereich der öffentlichen Gesundheit von der höchsten auf die zweithöchste Stufe gesenkt. Dies hat bedeutende Implikationen für die Einwohner. Zum Beispiel ist es nun deutlich einfacher, über die Mai-Feiertage im Inland zu verreisen.
Chinas Hauptstadt hat heute die Notfallreaktion für die neuartige Coronavirus-Pandemie von der höchsten auf die zweite Stufe herabgesetzt. Dies ist das jüngste Zeichen für die Wiederherstellung der sozialen Ordnung, da sich die Situation hinsichtlich der Virus-Ausbreitung mittlerweile etwas entspannt hat.
Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem die Stadt an 13 aufeinanderfolgenden Tagen keine neuen bestätigten lokalen oder importierten COVID-19-Fälle verzeichnet hatte, sagte Chen Bei, stellvertretender Generalsekretär der Stadtregierung, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.
Am 24. Januar hatte Beijing die höchste Stufe der Notfallreaktion im Bereich der öffentlichen Gesundheit aktiviert, um den Ausbruch der Epidemie einzudämmen.
Jetzt, da die Notfallstufe heruntergesetzt wurde, müssen Menschen aus Regionen mit niedrigem Risiko im Inland bei ihrer Ankunft in Beijing nicht mehr 14 Tage lang zu Hause unter Quarantäne gestellt werden, erklärte Chen. Auch diejenigen, die sich aktuell in zentralen Einrichtungen oder zu Hause in Quarantäne befinden, brauchen nicht weiter beobachtet zu werden. Für Einreisende aus dem Ausland und aus Gebieten mit hohem und mittlerem Risiko sowie aus Hubei, der Provinz, die einst am stärksten vom Virus betroffen war, bleiben die strengen Regeln jedoch weiterhin bestehen.
Überdies können ab sofort auch Kuriere, Zusteller, Haushälter, Immobilienmakler und Verwandte Wohngebiete wieder betreten, sofern sie einen grünen Gesundheits-Code vorweisen können. Die Wohngebiete würden aber zunächst die Eintrittskontrollen beibehalten, sagte Chen.
Bibliotheken, Museen und Galerien werden wieder in geordneter Weise mit eingeschränkter Besucherzahl geöffnet. Kinos, Karaoke-Häuser und unterirdische Fitnesscenter und Schwimmhallen bleiben dagegen zunächst geschlossen.
Chen teilte weiter mit, dass die Hotels in Beijing keine Nukleinsäure-Testergebnisse von ihren Gästen verlangen würden und stattdessen ein grüner Gesundheits-Code ausreiche.
Durch die Herabstufung der Notfallreaktion werden auch die Reisebeschränkungen zwischen Beijing und anderen Teilen Chinas gelockert, was während des bevorstehenden fünftägigen Feiertags zum Tag der Arbeit zu einem Anstieg von Reisen und Konsum führen dürfte.
Nach Angaben des Online-Reiseanbieters Qunar schossen die gebuchten Flüge ab Beijing innerhalb einer halben Stunde nach der Ankündigung um das 15-fache in die Höhe. Die Städte Chengdu, Chongqing, Shanghai, Hangzhou und Changsha waren dabei die fünf beliebtesten Ziele.
Pang Xinghuo, stellvertretender Direktor des Beijinger Zentrums für Seuchenprävention und -kontrolle, sagte, dass Menschen außerhalb der Risikogruppe und ohne Beschwerden an öffentlichen Orten im Freien ihre Masken abnehmen könnten, solange sie sich nicht an überfüllten Orten wie einem Schulgelände oder Stationen von öffentlichen Verkehrsmitteln befinden. Schwangeren Frauen, Kindern und älteren Menschen mit schwacher Immunität werde dagegen nach wie vor empfohlen, ihre Masken aufzusetzen.