Abriegelung im nordostchinesischen Suifenhe beendet
Sufienhe liegt in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang, genau an der Grenze zu Russland. Anfang April wurde die Stadt abgeriegelt, nachdem dort eine hohe Anzahl von aus Russland importierten COVID-19-Fällen entdeckt wurde. Jetzt konnte diese komplette Abriegelung aufgehoben werden, einige Kontrollmaßnahmen bleiben aber weiter gültig.
Sondergenehmigungen und gescannte Gesundheitscodes erlauben es, dass die Bewohner der kreisfreien Stadt Suifenhe in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang nicht mehr unter strengster Abriegelung („Lockdown“) leben müssen, wie aus einer Erklärung der städtischen Abteilung zur COVID-19-Bekämpfung vom Mittwoch hervorgeht. Das Tragen von Schutzmasken und die Durchführung von Temperaturkontrollen seien weiterhin verpflichtend.
Seit dem 8. April waren alle Wohngebiete in Suifenhe abgeriegelt, und jede Familie konnte lediglich alle drei Tage ein Mitglied für Einkäufe nach draußen schicken.
Sowohl die kreisfreie Stadt Suifenhe als auch der Bezirk Nangang in Harbin (Hauptstadt von Heilongjiang) seien jetzt jedoch hinsichtlich der COVID-19-Situation als Regionen mit geringem Risiko eingestuft worden, teilte die Provinzregierung am Mittwoch in einer Erklärung mit.
Da auch die Notfallreaktionsstufe in der letzten Region mit mittlerem Risiko, dem Bezirk Linkou in Mudanjiang, am Donnerstag herabgestuft werden soll, werden in Kürze alle 125 Bezirke und kreisfreien Städte in der Provinz Heilongjiang als Gebiete mit niedrigem Risiko kategorisiert sein.
Bis Dienstag hatte die Provinz 386 importierte bestätigte COVID-19-Fälle gemeldet. 261 Patienten hatten sich erholt und wurden aus dem Krankenhaus entlassen, so die Gesundheitskommission von Heilongjiang. In allen Fällen handelte es sich um chinesische Staatsbürger. 380 von ihnen waren über den Autobahngrenzkontrollpunkt in Suifenhe aus Russland eingereist. Suifenhe hatte seinen ersten Importfall am 26. März gemeldet.
Im Zeitraum vom 21. März bis zum 7. April, als der Autobahngrenzkontrollpunkt der Stadt vorübergehend geschlossen wurde, reisten fast 2500 Menschen über Suifenhe nach China ein.
Die lokale Regierung ergriff strenge Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie, indem sie alle Rückkehrer unter Quarantäne stellte und sie auf das neuartige Coronavirus untersuchte.
Am Mittwoch hatten laut People's Daily alle die Quarantäne abgeschlossen.
Der Autobahneinfuhrkontrollpunkt in Suifenhe werde trotzdem vorübergehend geschlossen bleiben, hieß es in einer Erklärung auf der Website des chinesischen Generalkonsuls in Wladiwostok am Mittwoch.
Der Generalkonsul forderte alle chinesischen Bürger in Russland auf, von der Einreise über Suifenhe auf das chinesische Festland abzusehen.
Von den Unternehmen in der Stadt werde zudem erwartet, dass sie die Temperatur aller Kunden messen und sicherstellen, dass diese Masken tragen. Sie müssen ihre Räumlichkeiten täglich sterilisieren und für eine gute Luftzirkulation in den Räumen sorgen, hieß es in der Erklärung der Stadt.
Wang Jian, die seit 2008 mit russischen Lebensmitteln handelt, hat einen Laden in Suifenhe, in dem sie hauptsächlich Geschäfte mit Großhandelsunternehmen tätigt.
„Ich bin so aufgeregt, die Nachricht zu erhalten, dass das Geschäft wieder aufgenommen wird", sagte sie. „Mein Geschäft ist seit Ende Januar geschlossen, und es wurde stark beeinträchtigt, insbesondere seit die Zunahme der importierten Fälle gemeldet wurde. Einige meiner Großhandelskunden haben ihre Bestellungen storniert, aus Angst, dass die transportierten Waren das Virus in sich tragen könnten".
Weiter fügte sie hinzu: „Außerdem konnte ich keine Kunden in meinem Geschäft empfangen“, weshalb sie ihre Waren lediglich über Wechat und andere Plattformen verkaufen konnte. Die Folge daraus war ernüchternd: „Mein Einkommen sank um mehr als 50 Prozent."
Die Provinz meldete am Mittwoch keine neuen lokalen oder importierten Fälle.
Bis Dienstag hatte die Provinz insgesamt 48 lokal übertragene und 19 asymptomatische lokale Fälle.