Verlust an Ansehen in China

Einseitige Berichterstattung über Hongkonger Unruhen gewinnt Pulitzer Preis

07.05.2020

Die einflussreichste jährliche Auszeichnung für amerikanische Journalisten hat wieder einmal mehr die Doppelmoral und die Voreingenommenheit westlicher Mainstream-Medien offenbart und in der chinesischen Öffentlichkeit an Ansehen verloren. Die Ursache dafür liegt in der Auszeichnung der Nachrichtenagentur Reuters als Gewinner der Kategorie Fotoberichterstattung von aktuellen Schauplätzen des 2020 Pulitzer Preises. Reuters lieferte extrem einseitige Informationen über die Hongkonger Unruhen des Jahres 2019.


Ein Straßenkämpfer bewirft mit Tränengas die Polizei in Hongkong. Photo: Cui Meng/GT


Unter den ausgezeichneten Arbeiten Reuters finden sich Fotos über den gewalttätigen Konflikt zwischen Straßenkämpfern und der Hongkonger Polizei. Aber auf diesen Fotos  wirken die Straßenkämpfer stets als Opfer, während der Einsatz der Polizei stets als gewalttätig erscheint. Selbst bei den wenigen Fotografien, welche die illegalen Aktivitäten der Protestierenden zeigen, wie deren Angriff auf normale Bürger, versuchen die Bildunterschriften zu suggerieren, dass die Opfer nicht unschuldig waren, sondern „China- oder Beijing-freundlich".


Chinesen haben in sozialen Medien ihrer Entrüstung und ihrem Abscheu darüber Ausdruck verliehen. Sie kritisierten und ironisierten den Pulitzer Preis durch das Posting von Bildern, die gewalttätige Demonstranten und unschuldige Hongkonger Bürger zeigten. Dazu schrieben sie, dass „diese Bilder preiswürdiger sind".


Einige Internetuser veröffentlichten Fotos, die zeigten, dass westliche Journalisten ihre Kameras nur auf die Polizei, nicht aber auf die Straßenkämpfer richteten. Andere Fotos zeigten, wie die Polizei der USA und anderer westlicher Staaten gewaltsam gegen Demonstranten vorgehen.


Während der Hongkonger Proteste des Jahres 2019 wurde hunderte, ja tausende Menschen von regierungsfeindlichen Straßenkämpfern angegriffen. Unter den Opfern befanden sich Polizisten, Journalisten, Touristen oder Studenten vom chinesischen Festland sowie unschuldige Bürger Hongkongs. Öffentliche Einrichtungen wie U-Bahnstationen, Verkehrsampeln und Lichtmasten sowie Läden, Bankfilialen und Restaurants wurden von Demonstranten verwüstet.


Eines der ausgezeichneten Fotos zeigt einen blutenden Mann, der von einem „maskierten regierungsfeindlichen Demonstranten" am 11. November 2019 in Mong Kok mit einem Hammer attackiert wird. Auf der offiziellen Website des Preiskomitees wird hervorgehoben, dass der Verletzte „verdächtigt wurde, ein Beijing-freundlicher Aktivist" vom Festland zu sein.


Ein prämiertes Foto zeigt, wie Straßenkämpfer die Polizei auf einer unerlaubten Kundgebung mit Ziegelsteinen bewerfen. Am 13. November wurde ein siebzigjähriger Mann namens Luo von einem von Demonstranten geworfenen Ziegelstein getroffen und starb. Er war das erste Todesopfer der monatelangen Unruhen, aber keine der Fotografien von Reuters dokumentieren dieses Ereignis.


Ein weiteres der ausgezeichneten Reuters-Fotos zeigt eine von Protestierenden umringte wütende Frau mit einer chinesischen Flagge in der Hand. Es wird damit suggeriert, dass diejenigen, die nicht mit den Protestierenden übereinstimmen, zynisch sind, während die Demonstranten Ruhe ausstrahlen.


In den vergangenen Jahren hat der Pulitzer Preis eine Vielzahl von Themen abgedeckt, darunter die Probleme der Einwanderung in die USA, den Bürgerkrieg in Syrien, die Flüchtlingskrise in Europa und die Maßnahmen gegen Drogenkartelle auf den Philippinen. Die meisten der ausgezeichneten Arbeiten offerierten jedoch eine einseitige Sicht der Dinge. Sie verherrlichten beispielsweise im Jahr 2013 die aufständischen Kräfte in Syrien als Freiheitskämpfer, verschwiegen deren extremistischen Hintergrund und den Eingriff des Westens, der die Souveranität von Staaten ernsthaft beschädigt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Pulitzer Preis,Doppelmoral,Hongkonger Polizei,Unruhen