Außenhandel steht wegen Epidemie-Ausbruch unter Druck
China wird seinen Außenhandel weiter stabilisieren und gleichzeitig die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem COVID-19-Ausbruch umfassend analysieren, da das Handelsvolumen zwischen Januar und April gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,9 Prozent gesunken ist, sagte ein Beamter am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.
Obwohl sich der Rückgang des Außenhandels im April verlangsamt habe, sei der Sektor immer noch einem relativ großen Abwärtsdruck ausgesetzt, wie Gao Feng, ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, erklärte.
China werde die „Schwierigkeiten, Risiken und Unsicherheiten", die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt, umfassend bewerten und seinen Außenhandel weiter stabilisieren, sagte Gao. Das Handelsministerium werde sich darauf konzentrieren, Unternehmen bei der Erschließung ausländischer Märkte zu unterstützen, sowie ihnen helfen, ihre bestehenden Aufträge zu erfüllen und neue Aufträge zu erhalten, fügte er hinzu.
In den ersten vier Monaten 2020 belief sich Chinas Außenhandelsvolumen auf 9,07 Billionen Yuan (1,28 Billionen US-Dollar), was einem Rückgang von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dies geht aus Daten der Allgemeinen Zollverwaltung vom Donnerstag hervor.
Die Exporte stiegen im April im Jahresvergleich um 8,2 Prozent auf 1,41 Billionen Yuan – im März wurde noch ein Rückgang von 3,5 Prozent verzeichnet. Die Importe fielen im April im Jahresvergleich um 10,2 Prozent auf 1,09 Billionen Yuan. Damit ist das Außenhandelsvolumen im April gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozent auf 2,5 Billionen Yuan zurückgegangen.
Chen Li, ein Analyst bei Chuancai Securities, sagte, dass die Erholung der Exportdaten im April die Markterwartungen übertroffen habe. Das Wachstum sei teilweise auf die allmähliche Wiederaufnahme von Arbeit und Produktion im Inland zurückzuführen, sagte Chen. „Aber auf der Nachfrageseite kann die Pandemiesituation in Übersee immer noch einen Einfluss auf Chinas Exporte ausüben", mahnte Chen. „Es wird einige Zeit dauern, bis sich die Aufträge aus dem Ausland erholen", sagte Chen.
Wei Jianguo, stellvertretender Vorsitzender des China Center for International Economic Exchanges, sagte, dass Chinas Außenhandel trotz der unerwarteten öffentlichen Gesundheitskrise noch immer über ein großes Potenzial verfüge. „Der Außenhandel wird sich wahrscheinlich im zweiten Quartal erholen und im dritten Quartal stetig erhöhen", sagte Wei.
Seit dem COVID-19-Ausbruch hat China eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Exporteure bei der Wiederaufnahme der Produktion zu unterstützen. Die Regierung hat den Unternehmen geholfen, finanzielle Unterstützung zu erhalten und die Betriebskosten zu senken, sowie den Angestellten bei deren Rückkehr an ihre Arbeitsplätze geholfen.
China werde sein Maßnahmenpaket weiter ausbauen, um den Auswirkungen von COVID-19 entgegenzuwirken und das langfristige und stabile Wachstum des Außenhandels zu fördern, kündigte Ni Yuefeng, Leiter der Allgemeinen Zollverwaltung, am 30. April gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua an.
Zwischen Januar und April erhöhte sich Chinas Handel mit den ASEAN-Ländern, seinem größten Handelspartner, im Jahresvergleich um 5,7 Prozent auf 1,35 Billionen Yuan.