China hat am gestrigen Donnerstag Spekulationen der Henry Jackson Society dahingehend zurückgewiesen, dass das Video, das die britische Denkfabrik aus dem Institut für Virologie Wuhan erhalten haben will und das die These unterstütze, dass das Labor wesentliche Sicherheitsbestimmungen nicht eingehalten hätte, in Wahrheit aus einer naturwissenschaftlichen Dokumentation stamme.

Personal des Jiangsu Provinzkrankenhauses wendet am 3. März ECMO bei einem COVID-19-Patienten im Wuhaner Krankenhaus Nr. 1 an.

Nach Medienberichten hätte Matthew Henderson, Direktor des Zentrums für Asienstudien bei der Henry Jackson Society, gesagt, dass das Video bestätige, dass im Wuhaner Labor grundlegende Sicherheitsstandards nicht eingehalten würden.

„In Anbetracht dessen, was wir nun über den laxen Umgang mit Sicherheitsbestimmungen wissen, ist es zumindest sehr plausibel, dass sich das Virus durch menschliches Versagen aus dem Labor heraus verbreitet haben könnte", sagte Henderson.

Die Sprecherin des Außenministeriums Hua Chunying sagte am gestrigen Donnerstag auf einer routinemäßigen Pressekonferenz, dass die Henry Jackson Society seit jeher extrem antichinesischen Kräften ihre Stimme verleihe. „Was die Medienberichte betrifft, so haben wir dazu Nachforschungen angestellt."

Das Video ist der vierten Folge einer beliebten Fernsehdokumentation über Naturwissenschaften entnommen. Sie heiße „Wilde Jugend" und die Leute, die darin vorkämen, wären nicht aus Wuhan, so Hua.

Es seien weder Personen aus dem Labor für Virologie Wuhan beteiligt, noch zeige der Filmbeitrag Forschungstätigkeiten des Labors.

In Medienberichten tauchten zudem Fotos auf, die im Sommer 2007 in der chinesischen Inselprovinz Hainan aufgenommen worden waren, so Hua.

„Diese Art von Fälschungen sind uns nicht neu. Wir haben dies bei Themen gesehen, die die Autonome Region der Uiguren Xinjiang und die Sonderverwaltungszone Hongkong betreffen. Gibt es einen effektiven Weg des Umgangs mit ihnen? Können wir die Manipulateure vor Gericht zerren?" fragte Hua.

Der Leiter des Labors, Yuan Zhiming, wies in einem aktuellen Interview mit Reuters alle Behauptungen als unbegründet zurück, dass das neuartige Coronavirus aus Chinas Nationalem Labor für Virologie (WIV) in Wuhan stamme. Dies stünde in Widerspruch zu allen verfügbaren Tatsachen.

Yuan sagte, dass die „bösartigen" Behauptungen über das Labor „aus der Luft gegriffen seien". „Das WIV hat weder die Absicht noch die Möglichkeit, ein neuartiges Coronavirus zu schaffen", auch „gibt es keinen Hinweis im SARS-CoV-2 Genom darauf, dass das Virus manipuliert worden sei", so Yuan.

Yuan wies auch Spekulationen zurück, wonach das Coronavirus, das zu Forschungszwecken aus Fledermäusen isoliert worden sei, versehentlich aus dem Labor entwichen wäre. Die Sicherheitsbestimmungen würden im Labor strikt befolgt. Wörtlich meinte er: „Hochrangige Bioforschungslabors verfügen über ausgeklügelte Sicherheitseinrichtungen, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu garantieren und die Umwelt vor Kontaminationen zu schützen."