COVID-19-Pandemie
Asiens Wirtschaft steht 2020 Nullwachstum ins Haus
Einige asiatische Volkswirtschaften werden 2020 vermutlich stärker als andere unter der Rezession leiden, aber die Wirtschaft Asiens insgesamt steht in diesem Jahr vor einem Nullwachstum. Dies geht aus einem Bericht des Boao Forum for Asia (BFA) hervor. Analysten gehen davon aus, dass China nach der Eindämmung der COVID-19-Epidemie wahrscheinlich die Führung im Prozess der Erholung der Wirtschaft übernehmen wird.
Aufgrund der Epidemie fällt dieses Jahr das Boao Forum Asien aus. Ursprünglich war die Veranstaltung für 24-27. März vorgesehen.
Der Bericht wurde auf einem Online Forum am Freitag unter dem Titel „Asian Economic Outlook and Integration Progress Annual Report 2020" veröffentlicht.
Seit Anfang des Jahres sind die Herausforderungen, vor denen die Volkswirtschaften Asiens stehen, „immer gravierender geworden". Es sei wahrscheinlich, dass die Wirtschaft Asiens noch auf Jahre hinaus nur schleppend vorankomme, was bedeutete, dass einige Volkswirtschaften des Erdteils einem stärkeren Abwärtstrend als andere folgen würden und die Wirtschaft Asiens insgesamt vor einem Nullwachstum stehe, heißt es in dem Bericht.
Gehe man vom besten Fall aus, stünde nach einer Eindämmung der Pandemie in der zweiten Jahreshälfte 2020 ein positives Wachstum ins Haus. Sollte es aber zu einem zweiten Ausbruch der Virusinfektion kommen, oder sich die Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft als wirkungslos erweisen, bestünde die Gefahr, dass es zu einem Minuswachstum käme.
Trotz der großen Herausforderungen heben Beobachter und Regierungsvertreter hervor, dass China die Rolle zukomme, die Region und sogar die Welt aus der Rezession zu führen. Als Ursache werden die starken Maßnahmen gesehen, die das Land gegen die Pandemie ergriffen hat, eine konsequente Politik zur Stimulierung der Wirtschaft und der Boom in der Digitalwirtschaft.
Nach einem ebenfalls am Freitag veröffentlichten Bericht der Unternehmensberatung Deloitte seien die Unternehmer weiterhin zuversichtlich gestimmt in Hinblick auf die wirtschaftliche Erholung Chinas. Sie sehen die Rolle des Landes als Treibkraft für das Wachstum der Wirtschaft sowohl in der Asien-Pazifik-Region wie auch im Rest der Welt, wenn erst einmal die COVID-19-Pandemie überwunden sein werde.
Als Ende Januar die düsteren Wolken der Pandemie aufzogen, wurde dem chinesischen Wirtschaftswachstum ein harter Schlag versetzt. Der Bericht des Boao Forums für Asien weist jedoch auf, dass dadurch auch ein gründliches Nachdenken über strukturelle Probleme der chinesischen Wirtschaftsentwicklung eingesetzt habe, was Reformen und eine vertiefte Umstrukturierung für die Wirtschaft auslösen könne und so den Boden für Wachstum bereitete.
Obwohl die Pandemie in der ersten Jahreshälfte einen negativen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum ausübe, werde nach Darstellung des Berichts die Entwicklung der Digitaltechnologie und der Verbraucherelektronik sowie die Umstrukturierung der Wirtschaft Chinas Erholung einleiten. Dies werde dann zu einer Erholung der Weltwirtschaft führen und dadurch mehr Raum für neue Entwicklungen schaffen.
Chinas Exporte haben sich im April erholt. Unerwarteterweise sind sie um 8,2 Prozent angestiegen, nachdem sie im März um 3,5 Prozent und in den ersten beiden Monaten des Jahres sogar um 15,8 Prozent eingebrochen waren. Diese Zahlen wurden am Donnerstag von der Staatlichen Zollverwaltung veröffentlicht.