Wegen Diskriminierung

Deutsches Restaurant aus „Michelin Guide“ gestrichen

18.05.2020

Ein Screenshot zeigt das Restaurant „Im Schiffchen“ in Düsseldorf [Foto: Sina Weibo-Konto des Chinesischen Zentralfernsehens]

 

Ein deutsches Restaurant wurde aus  „Michelin Guide" gestrichen, nachdem sein Chefkoch gesagt hatte, es heiße Chinesen nicht willkommen. Die Bemerkung wurde schnell als Rassismus verurteilt und viele Chinesen, die in Deutschland leben, fühlten sich provoziert.


Der Chefkoch und Besitzer des Düsseldorfer Spitzenrestaurants „Im Schiffchen“ gab die unzulässigen Kommentare kürzlich auf Facebook ab, als er die Wiedereröffnung seines Restaurants nach der COVID-19-bedingten Schließung ankündigte. „Wir beginnen am Freitag, aber nur mit unserem Bistro. Keine Chinesen erwünscht!!!", schrieb der Chefkoch Jean-Claude Bourgueil.


Dieser Kommentar löste sofort Empörung in der Öffentlichkeit aus, insbesondere bei den Chinesen, die in Deutschland leben. Eine Flut von Internetnutzern brachte ihre Verurteilung über die rassistische Bemerkung zum Ausdruck. Viele riefen gar zu einem Boykott des Restaurants auf.


Als Reaktion auf diese Welle der Kritik gab der Küchenchef eine Erklärung ab, in der er seine Kommentare als „unbedacht und falsch formuliert" bezeichnete. Er habe der chinesischen Bevölkerung keinen Schaden zufügen wollen, sondern habe den „chinesischen Machthaber“ gemeint.


Seine Entschuldigung schaffte es jedoch nicht,den öffentlichen Ärger wirklich zu mindern.


Der „Michelin Guide“ kritisierte die diskriminierenden Äußerungen des Küchenchefs auf seinem WeChat-Konto am Freitag scharf und verkündete, es sei beschlossen worden, das Restaurant von der Liste der empfohlenen Betriebe zu streichen.


Medienberichten zufolge sind die Bewertungen des Restaurants auf den wichtigsten Websites mit nur 2,2 (von 5) in Google-Bewertungen stark gefallen.


Der Vorfall stelle keinen Einzelfall dar, sondern spiegele den Anstieg von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Zeiten der Pandemie wider, sagte Zhu Wei, Kommunikationsforscher an der China University of Political Science and Law in Beijing, gegenüber der Global Times.Einige westliche Medien und Politiker hätten während der Pandemie Gerüchte gegen China aufgebauscht und versucht, die Chinesen zu verleumden, was „unreflektierte" lokale Nachahmer angezogen habe, erklärte Zhu.


Die Streichung aus dem Heft erfolgte, nachdem sich Chinesen in Deutschland beim „Michelin Guide“ und den lokalen Medien über das Problem beschwert hatten.


Das Epidemiebekämpfungs-Komitee der Auslandschinesen in Deutschland und 23 andere Gruppen von Auslandschinesen in Deutschland schickten einen gemeinsamen Brief an die Rheinische Post, um ihre Unzufriedenheit auszudrücken. Anschließend berichtete die Rheinische Post über den Vorfall. Ein anderes lokales Medienunternehmen, die Westdeutsche Zeitung, bezeichnete das Verhalten des Küchenchefs als „Skandal".


Ye Zengya, Leiter des Epidemiebekämpfungs-Komitees der Auslandschinesen in Deutschland, sagte dem China News Service, dass „wir entschieden gegen die Zunahme von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit protestieren und uns gleichzeitig gegenseitig im Kampf gegen die Epidemie helfen werden".


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chinesen,Rassismus,Im Schiffchen,Wiedereröffnung,COVID-19