Politischer Berater aus Hongkong: Wiederbelebung unserer Stadt erfordert Solidarität

20.05.2020


Das Hongkonger Mitglied im Landeskomitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV), Sze Wing Wai, hat seine Agenda für die bevorstehende Sitzung des höchsten chinesischen Gremiums für politische Beratung in Beijing bekannt gegeben. Abgesehen von Vorschlägen zur Entwicklung des Industriesektors werde er sein Augenmerk auch darauf legen, wie die Stadt einen Ausweg aus der durch COVID-19 verursachten Krise finden kann. Der politische Berater nimmt bereits zum achten Mal an einer PKKCV-Tagung teil. Ihm zufolge müsse sich Hongkong dafür einsetzen, das Vertrauen der Festlandchinesen nach den Unruhen im Gefolge des Auslieferungsgesetzes wiederzugewinnen und alle Kräfte der Hongkonger Gesellschaft zu vereinen.

 

„Wie können wir in Zukunft Menschen vom Festland ermuntern, nach Hongkong zu reisen, dort zu konsumieren, zu investieren und Geschäfte zu machen? Das sind die Fragen, die mich besonders interessieren“, sagte er. Der Ausweg für Hongkong in der Post-Pandemie-Ära bestehe vor allem darin, die Wirtschaft wiederzubeleben. Wegen seinem schrumpfenden Produktionssektor sei Hongkong auf das Festland angewiesen. Obwohl Branchen wie der Tourismus und Gastronomie nicht viel zum Wirtschaftswachstum der Stadt beitrügen, würden diese Sektoren immerhin viele Arbeitsplätze schaffen.

 

„Hongkong war eine sehr freundliche Stadt, aber nach den Unruhen im vergangenen Jahr muss man sich dafür einsetzen, dass das Vertrauen zurückgewonnen wird“, sagte Sze. Sowohl die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit, als auch die Wiederherstellung der sozialen Solidarität in der Stadt seien von großer Bedeutung. Es müssten Anstrengungen unternommen werden, um die Spaltung der Gesellschaft seit 2014 zu überwinden und alle Menschen wieder zusammenzuführen.

 

„Niemand will sich selbst verletzen“, sagte Sze. Diejenigen, die sich wirklich um Hongkongs Perspektive kümmern würden, täten nichts, was dem Gesamtinteresse der Stadt schade. Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Gemeinschaft in Hongkong vernünftig reflektieren würde, wie viel Schaden die Unruhen Hongkong bereitet hätten. Er hoffe, dass es in der Stadt weniger Feindseligkeit und Hass geben werde.

 

Der Hongkonger Unternehmer bereitet für die anstehende Tagung einen Vorschlag vor, wie der Konsum in Hongkong nach der Pandemie wiederbelebt werden kann. Die Hongkonger Regierung hat an jeden Bürger der Stadt eine finanzielle Leistung in Höhe von 10.000 Hongkong-Dollar verteilt. Doch offen ist die Frage, wie man die Menschen dazu bringt, das Geld auch auszugeben. Sze schlägt vor, eine Plattform für verschiedene Einkaufszentren einzurichten, auf welcher die Vorzugsbedingungen auch allgemein anerkannt werden.

 

Sze ist zudem besorgt über die steigende Arbeitslosigkeit in Hongkong. „Ich glaube, dass das Worst-Case-Szenario noch nicht ganz eingetreten ist“, sagte er. Es sollten Kanäle eingerichtet werden, durch die junge Menschen aus Hongkong die Möglichkeit erhalten, auch auf dem Festland zu arbeiten, insbesondere in der Greater Bay Area von Guangdong, Hongkong und Macao. Dies könnte für die künftige Entwicklung Hongkongs einen unmittelbaren Anstoß darstellen. Er verriet im Interview, dass sich „die große Koalition Hongkongs“ mit der Frage beschäftige, wie junge Menschen aus Hongkong auf dem Festland Arbeits- und Praktikumsplätze sowie eine Ausbildung erhalten können.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Hongkong,Politischer Berater,Solidarität,Auslieferungsgesetz,Unruhe