Eine chinesische politische Beraterin hat beantragt, das Recht auf Behandlungsmethoden der Reproduktionsmedizin für unverheiratete Frauen zu stärken, beispielsweise das Einfrieren ihrer Eizellen.

Eine chinesische politische Beraterin hat beantragt, das Recht auf Behandlungsmethoden der Reproduktionsmedizin für unverheiratete Frauen zu stärken, beispielsweise das Einfrieren ihrer Eizellen. Der Antrag löste schnell heftige Online-Debatten aus, nachdem er veröffentlicht worden war. Der Vorschlag wurde von Peng Jing, Mitglied des Nationalen Komitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes und Partnerin der Anwaltskanzlei Chongqing Jingsheng, vorgelegt. Nach den geltenden Vorschriften seien Behandlungsmethoden der Reproduktionsmedizin wie das Einfrieren von Eizellen nur verheirateten Paaren und nicht alleinstehenden Frauen vorbehalten, während Männer unabhängig von ihrem Familienstand Zugang zu diesen Methoden wie dem Einfrieren ihrer Spermien haben, sagte Peng. Die derzeitige Situation habe zu illegalen Behandlungsmethoden geführt, bei denen alleinstehende Frauen Hilfe von nicht qualifizierten illegalen Krankenhäusern suchen oder für solche Behandlungen ins Ausland gehen.

Sie beantragte, dass die Regierung ihre derzeitigen Vorschriften überarbeitet, den Zugang zu Behandlungsmethoden der Reproduktionsmedizin für alleinstehende Frauen, die bestimmte Qualifikationen erfüllen, erweitert und ihnen die gleichen Chancen für eine Geburt mit solchen Methoden bietet. Peng riet Gesundheitsexperten außerdem, systematische Regeln auszuarbeiten, um Nebenwirkungen oder andere Risiken dieser reproduktiven Behandlungsmethoden zu vermeiden. Sie sagte, dass die Behörden für zivile Angelegenheiten und die Bildungsbehörden Richtlinien für die Registrierung und Schulbildung von Kindern ausarbeiten sollten, die mit solchen Methoden geboren wurden, und die Diskriminierung alleinstehender Frauen hinsichtlich der Rechte auf reproduktive Behandlungsmethoden beenden sollten.

Obwohl dies nicht das erste Mal ist, dass ein solcher Antrag vorgebracht wurde, führte Pengs Antrag zu einer neuen Flut von Online-Diskussionen, wobei der Hashtag "Förderung der Ausweitung von Behandlungsmethoden der Reproduktionsmedizin für alleinstehende Frauen" auf Sina Weibo, Chinas Twitter-Version, 380 Millionen Mal zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses angesehen wurde. Viele begrüßten den Antrag, da heutzutage immer mehr Frauen aufgrund der hohen Arbeitsbelastung das "goldene Zeitalter" für die Geburt verpassen. Wenn ihnen der Zugang zu reproduktiven Behandlungsmethoden verweigert wird, bedeutet dies, dass ihnen die Möglichkeit verweigert wird, Kinder zu bekommen. Andere waren besorgt, dass wenn der Antrag angenommen wird, dies zu einem Anstieg der illegalen Leihmutterschaft und der damit verbundenen Schwarzmärkte führen wird. Ende 2019 verklagte eine Chinesin mit dem Nachnamen Xu ein Krankenhaus in Beijing, nachdem sich die Ärzte geweigert hatten, ihre Eizellen einzufrieren, da sie unverheiratet war. Ein Gericht im Beijinger Bezirk Chaoyang verhandelt Xu's Klage gegen das Krankenhaus in einem Fall, der voraussichtlich mehrere Monate andauern wird.