COVID-19

Impfstoffstudie zeigt vielversprechende Ergebnisse

25.05.2020

Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen die Lungenkrankheit SARS-Cov2 hat China einen wichtigen Fortschritt erzielt. Ein Präparat ist offenbar in der Lage, eine Immunantwort auszulösen. Es sind jedoch noch weitere Studien erforderlich.


Ein Laborarbeiter extrahiert den rekombinanten COVID-19-Impfstoff in eine Spritze.

 

Der erste Impfstoff gegen COVID-19, der in China eine klinische Studie durchlaufen hat, hat sich als sicher und wirksam erwiesen. Er sei in der Lage eine Immunantwort gegen den Coronavirus auszulösen, wie die Ergebnisse einer vorläufigen Studie nahelegen, berichtete das medizinische Fachjournal The Lancet.

 

An der klinischen Phase-1-Studie, die 28 Tage dauerte, nahmen 108 gesunde Erwachsene teil. Obwohl die ersten Ergebnisse hoffnungsvoll stimmen, werden erst weitere Studien zeigen, ob die Immunantwort ausreichend ist, um Menschen wirksam vor einer SARS-CoV2-Infektion zu schützen, hieß es.

 

„Diese Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein dar. Die Studie zeigt, dass eine Einzeldosis des Impfstoffs innerhalb von 14 Tagen virusspezifische Antikörper produziert. Damit wird er zu einem Kandidaten für weitere Untersuchungen“, sagte Chen Wei vom Beijing Institute of Biotechnology, einem führenden Forschungsinstitut, das an der Studie teilnimmt.

 

„Diese Ergebnisse sollten jedoch mit Vorsicht interpretiert werden. Die Herausforderungen bei der Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs sind beispiellos. Die Fähigkeit, eine Immunantwort auszulösen, weist nicht unbedingt darauf hin, dass der Impfstoff auch vor COVID-19 schützt. Wir sind immer noch weit davon entfernt, diesen Impfstoff allen Menschen zur Verfügung zu stellen.“

 

Bei der Studie, die im März in Wuhan durchgeführt wurde, hatten 80 Prozent der 108 Teilnehmer innerhalb von sieben Tagen nach der Impfstoffgabe mindestens eine Nebenwirkung. Die häufigsten Symptome waren dabei Schmerzen, Fieber und Müdigkeit. Bei den meisten Teilnehmern nahmen die Nebenwirkungen jedoch einen milden Verlauf. Innerhalb von vier Wochen nach der Impfung wurden keine schweren Nebenwirkungen gemeldet, hieß es in der Studie.

 

Die Zahl der Antikörper bei den Probanden nahm innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung deutlich zu und erreichte an Tag 28 seinen Höchststand. Trotz der vielversprechenden Resultate hat die Studie wegen ihrer geringen Stichprobe und kurzen Dauer nur eine begrenzte Aussagekraft. Weitere Untersuchungen seien erforderlich, schrieben die Autoren.

 

Im April startete in Wuhan eine klinische Phase-2-Studie. Damit ist es nach Angaben des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie der erste COVID-19-Impfstoffkandidat weltweit, der in die zweite Phase klinischer Studien eingetreten ist.

 

In der Studie mit 500 Erwachsenen wird geprüft, ob die Ergebnisse der klinischen Phase-Eins-Studie wiederholt werden können und ob bis zu sechs Monate nach der Impfung Nebenwirkungen auftreten. Die Ergebnisse der Studie wurden noch nicht veröffentlicht.

 

Nach dem Auftreten der COVID-19-Epidemie hat China seine Bemühungen zur Erforschung und Entwicklung eines Impfstoffs erhöht. Auch andere Institutionen und Unternehmen haben Fortschritte erzielt. Vergangene Woche wurde ein Impfstoffkandidat der Chinesischen Akademie für Medizinische Wissenschaften zu klinischen Studien zugelassen, nachdem die Arzneimittelaufsicht die Freigabe erteilt hatte.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: COVID-19,Impfstoffstudie,SARS-Cov2