Yao Jinbo

Laut Yao Jinbo, einem Abgeordneten des Nationalen Volkskongresses (NVK) sollten kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die von der COVID-19-Pandemie hart getroffen wurden, mehr Unterstützung erhalten.

Yao, ebenfalls CEO des chinesischen Online-Marktplatzes „58.com“, sagte, dass KMU die Hauptlast der Probleme getragen hätten, die durch die sich weltweit ausbreitende COVID-19-Pandemie entstanden seien. Ihr Scheitern könne überdies zu Übertragungseffekten auf die Beschäftigung und die soziale Ordnung führen.

KMU sind mittlerweile die wichtigsten Säulen der Beschäftigung und des Wirtschaftswachstums in China. Nach Angaben des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie waren sie Ende 2018 für mehr als 50 Prozent der Steuereinnahmen, 60 Prozent des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts, 70 Prozent der technologischen Innovationen und 80 Prozent der städtischen Beschäftigung in China verantwortlich.

Ein starker Rückgang der Verbrauchernachfrage und Störungen in der globalen Lieferkette können sie jedoch leicht in die roten Zahlen oder sogar in die Insolvenz treiben. Im ersten Quartal dieses Jahres fiel der „SME Development Index“ (der die Entwicklung von KMU misst) im Vergleich zum vorigen Quartal um 10,7 Punkte auf 82,0. Dies ist laut Chinas Staatlicher Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) der niedrigste Stand der letzten 10 Jahre.

„Der diesjährige Arbeitsbericht der Regierung hat viele Möglichkeiten zum Schutz der Interessen von KMU in Krisenzeiten eingeführt, wie zum Beispiel die Senkung von Steuern und Gebühren und die Erhöhung der finanziellen Unterstützung, um den Geschäftsbetrieb stabil zu halten", erklärte Yao und fügte hinzu: „Wir sind ermutigt durch diese politischen Initiativen, die den Unternehmen helfen sollen, diese herausfordernden Zeiten zu meistern.“

Um die betrieblichen Kosten von KMU noch weiter zu senken, schlug er vor, die Arbeitgeberbeiträge zum Wohnungsfonds und zur Sozialversicherung zu reduzieren und neue Beschäftigungsmodelle wie beispielsweise das Programm für geteilte Arbeit einzuführen. Dadurch könnten Unternehmen besser und flexibler auf schwankende Geschäftszyklen reagieren und gleichzeitig würde den Arbeitnehmern die vollständige Arbeitslosigkeit erspart bleiben.

Yao schlug außerdem vor, sowohl Online- als auch Offline-Berufsfortbildungsprogramme einzuführen, damit Arbeitnehmer sich besser an die neue Arbeitsumgebung anpassen können.

„Durch konzertierte Anstrengungen hat China den Ausbruch effektiv unter Kontrolle gebracht", sagte Yao. „Wir sind zuversichtlich für einen endgültigen Sieg über die Pandemie und eine rasche Wiederherstellung der sozioökonomischen Ordnung".