Ein Arbeiter an der Endmontagelinie für das elektrische Modell „ID.3“ von Volkswagen in Zwickau trägt am 23. April 2020 eine Schutzmaske. [Foto/Agenturen]

Die Volkswagen AG (VW) gab am Freitag bekannt, dass sie einen 50-Prozent-Anteil an der Muttergesellschaft ihres Partners JAC Motor, der Anhui Jianghuai Automobile Group Holding, erwerben werde. Damit wird der deutsche Autobauer Mehrheitsaktionär seines Joint Ventures JAC-Volkswagen. Wie Volkswagen mitteilte, soll das Geschäft, das rund 1 Milliarde Euro wert ist, noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Mit der Transaktion wird Volkswagen seinen Anteil an JAC-Volkswagen auf 75 Prozent erhöhen. Das Unternehmen wird Produkte seiner Hauptmarken in die Partnerschaft einbringen und seine Produktionskapazität bis 2029 auf 350.000 bis 400.000 Einheiten pro Jahr erweitern.

Volkswagen plant auch, bis 2025 in China jährlich 1,5 Millionen Fahrzeuge mit neuen Energiequellen (NEV, New Energy Vehicle) zu verkaufen. Neben JAC unterhält VW auch Partnerschaften mit der FAW-Gruppe und SAIC Motor.

Zudem investiert Volkswagen 1,1 Milliarden Euro, um der größte Anteilseigner des chinesischen Batterieherstellers Guoxuan Hightech Co. zu werden.

Cui Dongshu, Generalsekretär der Chinesischen Vereinigung für Personenkraftwagen, erklärte, das große Interesse von Volkswagen in China zeige das Potenzial des chinesischen Automarktes. Die Geschäfte seien überdies ein Zeichen für die wachsende Offenheit Chinas nach außen.

Im Oktober 2018 hatte BMW eine Vereinbarung mit seinem Partner Brilliance Auto abgeschlossen, um der erste internationale Automobilhersteller zu werden, der eine Mehrheitsbeteiligung an seinem chinesischen Joint-Venture im Automobilbau erwirbt.

Der Schritt von BMW erfolgte, nachdem China in dem Jahr entschieden hatte, seine Automobilindustrie schrittweise zu öffnen.