„Drei-Schluchten-Damm ist nicht einsturzgefährdet“

23.06.2020

Chinesische Experten haben Gerüchte zurückgewiesen, denen zufolge der Drei-Schluchten-Damm in der Provinz Hubei akut einsturzgefährdet sei. Die Talsperre sei intakt und verfüge noch über ausreichend Kapazitäten, für Wasserzuflüsse. Heftige Regenfälle im Süden Chinas hatten den Wasserpegel im Reservoir über die Begrenzungsmarkierung hinaus ansteigen lassen.

 


Seit China im vergangenen Jahr in die Überschwemmungssaison eingetreten ist, kam es in den südlichen und östlichen Landesteilen zu starken und ausgedehnten Regenfällen. Mehr als zwei Millionen Menschen sind von Überflutungen betroffen und die wirtschaftlichen Schäden belaufen sich auf mehrere Milliarden Yuan.

 

Der Pegelstand in Chinas riesigem Drei-Schluchten-Wasserreservoir erreichte am Samstag 147 Meter. Damit wurde die Schwelle für Flutwarnungen um zwei Meter überschritten. Der Wasserfluss stieg auf 26.500 Kubikmeter pro Sekunde, tags zuvor betrug die Durchflussmenge noch 20.500 Kubikmeter pro Sekunde.

 

Der Wasserstand gab Anlass zu Gerüchten, dass der Damm strukturell belastet sei und Anwohner evakuiert würden. Einige westliche Medien behaupteten, der Damm stünde vor dem Kollaps. Solche Versuche der Diskreditierung des Projekts sind nicht neu.

 

Guo Xun, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Technische Mechanik der chinesischen Erdbebenverwaltung in Beijing, wies diese Gerüchte und Spekulationen zurück. Der Damm könne weitaus größeren Zuflüssen standhalten als jetzt.

 

Er sei darauf ausgelegt, einem Jahrtausendhochwasser mit einem Pegelstand von 175 Metern und einem Wasserfluss von 70.000 Kubikmetern pro Sekunde standzuhalten. Das gegenwärtige Wasserniveau von 147 Metern und 26.500 Kubikmetern Wasserdruck sei absolut sicher, bekräftigte Guo.

 

Der zwei Meter über der Maximallinie liegende Pegelstand deute darauf hin, dass das Wasser aus dem Reservoir abgelassen werden müsse, um die Wasserzu- und Abflüsse auszugleichen und so zu verhindern, dass der Wasserpegel weiter steigt. Während der Regenzeit sei dies übliche Praxis. Die Wassermassen seien für das Reservoir keine Herausforderung, versicherte Guo. Spekulationen, der Damm stünde vor einer Katastrophe, zirkulieren seit Langem im Internet, sowohl in China, als auch in anderen Ländern.

 

Im Juli 2019 erweckte ein Satellitenbild auf Google Maps den Anschein, dass der Damm deformiert sei. Dies nährte Spekulationen, das Bauwerk stehe kurz vor dem Zusammenbruch.


Der Betreiber des Damms, die China Three Gorges Corp (CTGC), sagte in einer Erklärung, Überwachungsdaten zufolge befinde sich der Damm einem normalen Betriebszustand, das Projekt sei sicher und zuverlässig. Geringfügige Verformungen träten ständig auf und beeinträchtigten die Sicherheit des Bauwerks nicht, solange sich die Veränderungen in einem elastischen Bereich befänden. 


Der Damm verfüge über ein mehrkanaliges System zur Überwachung, dass schon bei kleinen Veränderungen einen Alarm auslöse, lange bevor Veränderungen mit dem Auge beobachtet werden könnten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Drei-Schluchten-Damm,Wasserzuflüsse,Gerüchte,Zusammenbruch