China will Zahl der Schulabbrecher weiter verringern

01.07.2020

Schüler nehmen am 11. Mai 2020 am Unterricht an der Wenwei Middle School in Guangzhou teil.


Alle schulpflichtigen Kinder in China sollen eine Grund- und Mittelschule besuchen, es sei denn, dass sie dafür untauglich sind. Das geht aus einer neuen Richtlinie vom Montag hervor.


Die vom Bildungsministerium und neun anderen Abteilungen herausgegebene Richtlinie betont, wie wichtig es sei, die Bemühungen zur Verhinderung von Schulabbrechern in Chinas Pflichtschulsystem von der ersten bis zur neunten Klasse zu intensivieren.


Die Zahl der Schulabbrecher in China sei im Zeitraum von Anfang 2019 bis zum 14. Juni dieses Jahres von 600.000 auf 6781 gesunken, was auf Chinas Bemühungen zur Bekämpfung der Armut zurückzuführen sei, heißt es in der Leitlinie weiter.


Nur 97 Schüler aus als verarmt registrierten Familien besuchten im Juni keine Grund- und Mittelschulen – Anfang 2019 waren es noch 200.000.


Bis Ende des Jahres soll die Abschlussquote der neunjährigen Pflichtschulbildung Erwartungen zufolge 95 Prozent erreichen. Zu diesem Zweck fordert die Leitlinie kontinuierliche Anstrengungen, um sicherzustellen, dass Kinder aus verarmten Familien Zugang zur Pflichtschulbildung erhalten.


Die Kommunalbehörden sollten zudem Aufzeichnungen über alle Schulabbrecher führen und sicherstellen, dass alle Schulabbrecher aus verarmten Familien im Herbst in die Schule zurückkehren. Bildungsbehörden und Schulen sollten mit den Eltern und Schülern auf verschiedenen Wegen kommunizieren und verhindern, dass COVID-19 zu neuen Schulabbrechern führt.


Die Behörden für Bildung, öffentliche Sicherheit, Personalwesen und soziale Sicherheit sollten Informationen über alle Schüler untereinander austauschen, die vor dem 16. Lebensjahr zu arbeiten beginnen. Arbeitgeber, die diese Schüler einstellen, sollten laut der Richtlinie von den Behörden bestraft werden.


Außerdem werden Maßnahmen gefordert, um Schulabbrüche aufgrund von frühen Eheschließungen, frühen Schwangerschaften oder religiösen Überzeugungen zu verhindern.


Die zuständigen Behörden sollten verschiedene Mittel einsetzen, darunter Überzeugungsarbeit, finanzielle Hilfe und sogar administrative und rechtliche Bestrafung der Eltern, um einerseits Schulabbrecher zur Rückkehr in die Schule zu ermutigen und andererseits neue Schulabbrecher zu verhindern, heißt es weiter.


Das revidierte Schulpflichtgesetz von 2006 sieht vor, dass alle Schüler im Pflichtschulsystem von der Grundschule bis zur Mittelschule von den Schulgebühren befreit und mit kostenlosen Schulbüchern ausgestattet werden.


Xiong Bingqi, stellvertretender Direktor des „21st Century Education Research Institute“, betonte, die Gewährleistung, dass alle Kinder im Schulalter zur Schule gehen können, stehe im Einklang mit den Bemühungen der Regierung, alle Menschen bis Ende 2020 aus der Armut zu befreien. Die Regierung sollte die Investitionen in die ländliche Bildung deshalb weiter erhöhen, da der Zugang zu guter Bildung eines der grundlegendsten Mittel sei, um die Armut zu beseitigen, erklärte Xiong.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bildung,Armutsbekämpfung,Schulabbrecher