Wirtschaftliche Erholung bei Herstellern und Dienstleistern

01.07.2020

Am Dienstag meldete das Amt für Statistik, dass im Juni in China das herstellende Gewerbe und der Dienstleistungssektor höhere Zuwächse zu verzeichnen hatten. Dies sei ein Hinweis darauf, dass sich vor dem Hintergrund umfangreicher Hilfsmaßnahmen des Staates in Zeiten der COVID-19-Pandemie die Erholung der Wirtschaft beschleunigt habe.

 

 

Die wirtschaftliche Erholung könnte dennoch durch Unwägbarkeiten gefährdet werden und kleinere Betriebe stehen nach wie vor größeren Schwierigkeiten gegenüber als größere Unternehmen. Funktionäre und Wirtschaftsexperten sind sich darin einig, dass die Kleinunternehmen in den kommenden Quartalen weiterhin der gezielten Unterstützung bedürfen.

 

Der Einkaufsmanager-Index (PMI) für die herstellende Industrie stand im Juni auf 50,9, während es im Mai noch 50,6 gewesen seien. Der PMI für die nichtproduzierenden Sektoren, also für den Dienstleistungsbereich und die Baubranche, stieg nach Angaben des Satistikamtes von 53,6 im Mai auf 54,4 im Juni. Ein Index von mehr als 50 signalisiert Wachstum.

 

Zhao Qinghe vom Amt für Statistik, sagt, dass die verfügbaren Daten darauf hinwiesen, dass sich dank der unterstützenden Maßnahmen der Regierung die Wirtschaft weiter erhole. Stabilität bei der Produktion und auf dem Arbeitsmarkt helfe der Wirtschaft dabei, die Folgen der Pandemie zu überwinden.

 

Das Wachstum im Produktionssektor im Juni sei im Wesentlichen auf eine gestiegene Nachfrage, Erholung des Preisniveaus und andere externe Faktoren zurückzuführen, so Zhao. Der Exportmanager-Index hat sich deutlich von 35,3 im Mai auf 42,6 im Juni gesteigert.

 

Weiterhin Unsicherheitsfaktoren

 

Der Dienstleistungssektor verzeichnet eine robuste Erholung. Mit einem Anstieg von 52,3 auf 53,4 hat er das Niveau von vor der Coronakrise erreicht.

 

"Die chinesische Wirtschaft befindet sich seit März in einer Aufwärtsbewegung. Die Indikatoren weisen leichte Verbesserungen auf, was vor allem daran liegt, dass das Coronavirus in China weitgehend unter Kontrolle ist," sagt Ding Shuang, Chefökonom der Abteilung Greater China und Nordasien beim britischen Bankhaus Standard Chartered.

 

Trotz des steten Fortschritts der chinesischen Wirtschaft auf dem Weg der Erholung warnte das Statistikamt am Dienstag, dass nach wie vor Unsicherheit bestünden, so seien die Indices für neue Export- und Importaufträge trotz der Erholung der letzten beiden Monate noch immer auf einem Wert von unter 50, was einen Rückgang markiere.

 

Kleinere Unternehmen stünden immer noch vor Problemen im operativen Geschäft, denn in deren Reihe erreichte der Einkaufsmanager-Index im Juni lediglich den Wert 48,9. Gegenüber dem Vormonat seien dies 1,9 Punkte weniger.

 

"Die Erholung der Produktion bei kleineren Herstellungsbetrieben verlief langsamer als bei großen und mittleren Unternehmen, was auf die Notwendigkeit verweist, durch gezieltere wirtschaftspolitische Maßnahmen einzugreifen," heißt es in einem Bericht der amerikanischen Goldman Sachs Group.

 

Lu Ting, Chefökonom der China-Abteilung der Nomura Securities aus Tokyo, sagt, dass es trotz der starken Erholung der Wirtschaft seit März noch zu früh sei, um von der lockeren Geldpolitik Abschied zu nehmen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: PMI,Satistikamt,COVID-19